Volker Schaake hinterlässt viele Spuren
Der Architekt ist am 17. Februar im Alter von 92 Jahren gestorben. Für die evangelische Kirchengemeinde Hilden war er 32 Jahre ehrenamtlich als Presbyter und Baukirchmeister tätig.
HILDEN Nach dem Abitur am städtischen Helmholtz-Gymnasium machte Volker Schaake eine Maurerlehre und studierte Architektur an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen. Anschließend war er bei einem Aachener Architekturbüro angestellt. Anfang 1960 wechselte er als freischaffender Architekt nach Hilden. Als Planungsleiter der bedeutenden Bauträgerfirma Emil Bast gestaltete er ganze Stadtteile in Hilden-Ost, -Nord, -Süd und Stadtmitte mit. Dazu gehörte auch der Bau der Bismarckpassage und das Wohnviertel an der Mühlenstraße. Dort stand zuvor die Lederfabrik Jüntgen. Darüber hinaus plante er Bauten in Erkrath-Hochdahl, Haan, Wuppertal, Ratingen, Krefeld, Neuss, Düsseldorf, Kaarst, Köln, Bonn und Bensberg.
Im September 2000 wurde das historische Rathaus (heute Bürgerhaus Mittelstraße 40) 100 Jahre alt. Dazu zeigte der Museums- und Heimatverein eine Fotodokumentation. Den Vortrag beim Festakt hielt Diplom-Ingenieur Volker Schaake. Er erinnerte daran, dass der Stolz der jungen Stadt eigentlich ein „Schwarzbau“war. Die Verwaltung hatte schlicht vergessen, eine Baugenehmigung zu erteilen. Das wurde diskret nachgeholt.
32 Jahre war Volker Schaake als Presbyter und Baukirchmeister für die evangelische Kirchengemeinde Hilden tätig – ein Ehrenamt. Er kümmerte sich um alle Immobilien und Bauprojekte der Gemeinde. Das kostete nicht nur Zeit, sondern mitunter auch Nerven. Dem gelernten Maurer konnte kein Handwerker ein X für ein U vormachen. Der gestandener Bauleiter hat einmal einen Trick verraten. Man dürfe als Architekt nie zu immer der gleichen Zeit auf den Baustellen auftauchen. Sonst bekäme man die großen und kleinen „Bausünden“nicht mit.
Volker und Ingrid Schaake waren mehr als 60 Jahre verheiratet.
Im März 2017 feierten sie Diamantene Hochzeit. Beide besuchten die selbe Klasse in der Luther-Grundschule (heute Städtische Gemeinschaftsgrundschule Schulstraße) und auf dem Helmholtz-Gymnasium – bis zum Abitur. Dann trennten sich ihre Wege, bis sie sich 1955 durch einen glücklichen Zufall im Düsseldorfer Bahnhof wieder trafen. Verlobt haben sich beide in Paris. Volker Schaake verlor während der Reise seinen Verlobungsring. Trotzdem heirateten beide am 23. März 1957 in der Reformationskirche in Hilden. Sie bekamen drei Kinder und freuten sich über acht Enkel und zwei Urenkel. „Wir sind glücklich darüber, in der Familie so viel Halt zu finden“, sagte Ingrid Schaakee der RP anlässlich ihrer Diamantenen Hochzeit.