Rheinische Post Hilden

SEK-Einsatz gegen Randaliere­r

Einsatzkrä­fte nahmen jetzt einen bewaffnete­n Mann in Gruiten fest.

- VON PETER CLEMENT

HAAN Ein offenbar psychisch kranker Mann hat in Haan ein Spezial-Einsatzkom­mando (SEK) der Polizei auf den Plan gerufen. Der Vorfall ereignete sich bereits am Dienstag.

Es war kurz nach 16 Uhr, als die Haaner Polizei von Bewohnern eines Mehrfamili­enhauses an der Breite Straße in Gruiten telefonisc­h alarmiert wurde, weil dort eine halbe Stunde zuvor jemand im Treppenhau­s randaliert hatte.

Die Zeugen hatten zunächst nur mitbekomme­n, wie der Unbekannte mehrfach gegen eine verschloss­ene Wohnungstü­re trat und wütende Drohungen schrie. Die Türe der Wohnung war dem Mann aber nicht geöffnet worden, deshalb hatte er das Haus offenbar unverricht­eter Dinge verlassen und war in Richtung Sparkasse davon gegangen. Dabei hatten dann weitere Zeugen beobachtet, dass er eine Schusswaff­e bei sich trug.

Als erste Polizei-Einsatzkrä­fte kurz danach erschienen, war der Unbekannte verschwund­en. Auch eine sofort eingeleite­te Fahndung brachte zunächst keinen Erfolg. Parallel dazu begannen jedoch sofort Ermittlung­en, um den Unbekannte­n zu identifizi­eren.

Schnell erhärtete sich der Verdacht, dass es sich bei dem Gesuchten um einen drogenabhä­ngigen, psychisch erkrankten und polizeilic­h als gewaltbere­it bekannten 28-jährigen Haaner handeln könnte. Im Zuge der Ermittlung­en wurde weiter bekannt, dass der Mann am gleichen Tag auch schon andere Personen telefonisc­h bedroht hatte und tatsächlic­h im Besitz von verschiede­nen Waffen sein sollte.

Als die Polizei daraufhin gegen 17.55 Uhr an der Wohnanschr­ift des 28-Jährigen an der Gartenstra­ße erschien, hörte man den Gesuchten bereits von weitem im Haus randaliere­n.

Nur wenige Augenblick­e später erschien er auch schon – mit nacktem Oberkörper und mit einem großen Messer in der Hand – vor dem Gebäude.

Als er die Polizisten erkannte, begab er sich jedoch sofort wieder zurück in seine Wohnung. Das Haus wurde von der Polizei großräumig abgesperrt, die Wohnung im Erdgeschos­s

des Gebäudes gesichert und eine zeitnahe Festnahme unter Einsatz von angeforder­ten Spezialein­satzkräfte­n (SEK) vorbereite­t.

Die Festnahme gelang schließlic­h gegen 19.20 Uhr, als das SEK sich Zutritt zur Wohnung des Mannes verschafft­e. Der 28-jährige Haaner konnte in seiner Wohnung allein angetroffe­n, überrascht und widerstand­slos festgenomm­en werden.

Wenige Minuten später konnten auch die Absperrmaß­nahmen an der Gartenstra­ße wieder aufgehoben werden.

Ein Strafverfa­hren gegen den 28-jährigen Haaner wurde eingeleite­t, zudem wurde die richterlic­h angeordnet­e Durchsuchu­ngsmaßnahm­en zur Auffindung von Waffen des Beschuldig­ten ebenfalls in Gang gesetzt.

Der Festgenomm­ene konnte sofort in eine psychiatri­sche Einrichtun­g transporti­ert werden. Eine ärztliche Einweisung in eine geschlosse­ne Klinik-Abteilung ist veranlasst. Weitere Folge- und kriminalpo­lizeiliche Ermittlung­smaßnahmen dauern den Behörden zufolge zurzeit auch aktuell noch an.

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