Zahl der Infektionen weiter gestiegen
Das Gesundheitsministerium meldete am Donnerstag 302 bestätigte Infektionen. Der Großteil kommt aus dem Kreis Heinsberg. Die Fallzahlen steigen auch, weil durch Diagnostik-Ambulanzen mehr Untersuchungen möglich sind.
DÜSSELDORF (kess) Das Coronavirus breitet sich weiter in Nordrhein-Westfalen aus. Das Gesundheitsministerium meldete am Donnerstagnachmittag 302 bestätigte Infektionen, davon allein 197 im Kreis Heinsberg. Von dort stammt auch der 47-Jährige, der als Erstinfizierter im Land gilt. Er wird weiterhin in der Uniklinik Düsseldorf behandelt. Auch viele andere Infektionen in NRW stehen in einem Zusammenhang mit der Region. Der Heinsberger Landrat Stephan Pusch (CDU) warnte aber vor einer Stigmatisierung. Dass das Ansteckungsrisiko im Kreis höher sei als etwa in Garmisch-Partenkirchen, möge ja sein. Er glaube aber, dass die Menschen im Kreis Heinsberg, die die Auswirkungen vor Augen hätten, viel gelassener seien als die Leute weit weg vom tatsächlichen Geschehen.
In die Statistik des Ministeriums, die zwei Mal pro Tag veröffentlicht wird, fließen alle Fälle ein, die die Gesundheitsämter an das Ministerium melden. Parallel veröffentlichen auch die Städte und Kreise Testergebnisse, so dass es zu widersprüchlichen Zahlen kommen kann. „Bei der Entwicklung der Zahl der bestätigten Infektionen handelt es sich derzeit um ein dynamisches Geschehen“, heißt es vom Gesundheitsministerium. Die aufgezeigten Infektionswege basieren auf Ermittlungen und Schlussfolgerungen der jeweiligen Gesundheitsämter.
Dass die Fallzahlen steigen, hat auch mit den Diagnostik-Ambulanzen zu tun, die einige Städte wie Erkelenz, Münster oder Düsseldorf eingerichtet haben. So sind schlicht mehr Untersuchungen möglich. Allein in einem Zentrum in Gangelt wurden einer Sprecherin des Kreises Heinsberg zufolge am Mittwoch 200 Proben entnommen. Landrat Pusch hatte am Mittwoch gesagt, der Anstieg der Infektionen habe sich etwas verlangsamt.
Am Donnerstagabend teilte der Kreis mit, dass Schulen und Kindergärten sowie städtische Hallenbäder und Bibliotheken bis einschließlich 15. März geschlossen bleiben. Dies sei eine gemeinsame Entscheidung der Bürgermeister und der Kreisverwaltung. Die Verwaltung und Rathäuser behalten zudem ihren eingeschränkten Dienst zunächst bei.