Schulen wegen Corona verunsichert
Eine Schule in Düsseldorf hielt den Betrieb erst aufrecht und schloss dann doch.
DÜSSELDORF Der erste bestätigte Corona-Fall an einer Schule in Düsseldorf hat am Donnerstag Verwirrung ausgelöst. Weil eine Lehrerin aus Erkelenz, die zur erweiterten Schulleitung gehört, positiv auf den Erreger getestet worden war, hatte die Dieter-Forte-Gesamtschule im Stadtteil Eller unter anderem auf ihrer Homepage die Eltern darüber informiert, dass der Schulbetrieb überwiegend weiterlaufe. Das städtische Gesundheitsamt habe das so entschieden. Nur eine von der Pädagogin betreute Lerngruppe sowie enge Kontaktpersonen sollten zu Hause bleiben. Alle anderen könnten wie gewohnt am Unterricht teilnehmen. Eltern und Schüler folgten dieser Einschätzung der Gesundheitsexperten aus dem Rathaus: Am Donnerstagvormittag herrschte in der Schule Normalbetrieb.
Gegen Mittag jedoch hieß es jedoch auf einmal, dass am heutigen Freitag nun doch alle zu Hause bleiben und einen „Studientag“einlegen müssten. „Aufgrund einer hohen Zahl an erkrankten Lehrkräften kann der planmäßige Unterricht am Freitag nicht organisiert werden“, lautete die neue Botschaft auf der Homepage. Viele Pädagogen hatten plötzlich Krankmeldungen eingereicht, ohne dass sie sich mit dem
Coronavirus infiziert hätten. „Chaotisch“finden das Betroffene, auch wenn für Kinder ohne Betreuung ein Notdienst eingerichtet worden sei.
Vom NRW-Gesundheitsministerium hieß es dazu: „Es gibt klare Richtlinien des Robert-Koch-Instituts (RKI) für den Umgang mit Infektionen vor Ort, an die sich die Bundesländer halten.“Wenn bei einem Kind oder einer Lehrperson eine Infektion
Arnold Krekelberg Schulleiter Gymnasium Hückelhoven
mit dem Virus bestätigt werde, dann seien alle Menschen, die in dieser Schule Kontakt zu der infizierten Person hatten, in häusliche Quarantäne zu stellen. Nur, wenn diese Kontakte nicht einzugrenzen seien, sollte die ganze Schule geschlossen werden. „Sofern eine Eingrenzung möglich ist, können die Schülerinnen und Schüler natürlich weiter zur Schule gehen“, stellte das Ministerium klar und beruft sich dabei auf die Vorgaben des RKI. Die Entscheidung darüber müsse in jedem Einzelfall mit Blick auf die Situation vor Ort getroffen werden. NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) hält es für unwahrscheinlich, dass es flächendeckend zu Schulschließungen kommt. Es gebe bisher eine überschaubare Anzahl von Fällen.
Zu den geschlossenen Schulen zählt das Gymnasium in Hückelhoven. Ganz problemlos sei das nicht, sagte Schulleiter Arnold Krekelberg: „In dieser Woche hätten unsere Abiturienten ihre Vorklausuren schreiben sollen.“Auf Wunsch der Schüler und deren Eltern haben die Lehrer des Hückelhovener Gymnasiums Unterrichtsmaterial zusammengestellt, „damit die Schüler im Stoff bleiben“, so Krekelberg weiter.
Das Lehrerkollegium der Betty-Reis-Gesamtschule in Wassenberg ist in diesen Tagen damit beschäftigt, seinen Unterricht für das zweite Schulhalbjahr dementsprechend anzupassen. Wie Schulleiterin Karin Hilgers mitteilte, stehe die Schulleitung in ständigem Kontakt mit dem Schulträger, der über die Entscheidungen des Krisenstabs informiert.
Ebenfalls hart trifft es die Grundschulen. Ulrike Neuenhofer, Schulleiterin der Luise-Hensel-Grundschule, musste Schülern und Eltern mitteilen, dass der Eilausschuss beschlossen habe, die Schulfeste am
14. März am Standort Erkelenz und
21. März am Standort Hetzerath ausfallen zu lassen. Sie fasst zusammen: „Alle an der Schule Beteiligten müssen die Sache meistern.“
„Problemlos ist das nicht: In dieser Woche hätten unsere Abiturienten ihre Vorklausuren schreiben sollen“