Wer sich einen finanziell abgesicherten Ruhestand wünscht, sollte sich mit einer professionellen Finanzplanung befassen. Damit werden alle Vermögenswerte konsolidiert, der Finanzbedarf wird errechnet und die Verwaltungsstrategie für den Ruhestand festgele
Kaum ein Thema eignet sich in Deutschland so sehr dafür, die Gemüter in Wallung zu bringen, wie die Altersvorsorge. Von Norbert Blüms legendärem Ausspruch „Die Rente ist sicher“ist nicht mehr viel übrig – außer vielleicht, dass es für kommende Generationen an Rentnern sicher nicht mehr allzu viel an staatlichen Zahlungen geben wird. Die Zahlen sprechen dafür: Bis 2030 ist die Absenkung des Rentenniveaus auf 43 Prozent bezogen auf das durchschnittliche Einkommen beschlossen, später soll das Rentenniveau auf unter 40 Prozent sinken. Ganz davon abgesehen, dass auf die gesetzliche Rente noch Beiträge zur Krankenund Pflegeversicherung sowie die Einkommensteuer abgeführt werden müssen. Und: Für den Spitzenwert muss 45 Jahre lang der Höchstbetrag in die Rentenversicherung eingezahlt werden, eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit.
Das bedeutet: „Wer sich einen finanziell abgesicherten Ruhestand wünscht, sollte natürlich über die Jahre hinweg darauf hinarbeiten, auf der privaten Seite ein Vermögen aufzubauen. Aber insbesondere ist auch die Planung wichtig. Viele Menschen, bei denen der Ruhestand schon in Sicht ist, verfügen über ein Vermögen – aber sie haben keine Idee, wie sie damit umgehen können und mit welcher Strategie sie dieses so lang wie möglich erhalten“, betont der Düsseldorfer Vermögensverwalter Thomas Hünicke (WBS Hünicke) den für ihn ganz wesentlichen Aspekt der Finanzplanung bei der finanziellen Strukturierung des Ruhestands.
„Finanzplanung ist dabei nicht auf die kleine Gruppe der Hochvermögenden beschränkt, sondern sollte bei jedem eine Rolle spielen, der private Vermögenswerte besitzt. Dazu zählt das abbezahlte Eigenheim genauso wie die vermietete Eigentumswohnung, auf der vielleicht noch einige Jahre ein Kredit lastet, die Kapitallebensversicherung genauso wie die Anteile am Investmentfonds bei der Hausbank. In Summe ergeben diese Werte
ein stattliches Vermögen. Aber es braucht eben einen genauen Plan für Verbrauch und Weiteranlage“, sagt Thomas Hünicke, der dieses Prinzip insbesondere mit Kunden ab Mitte 50 umsetzt.
In diesem Alter sei noch genügend Zeit für eine zukunftsfähige Finanzplanung und gegebenenfalls eine Umstellung der Strategie mit Blick auf den Ruhestand. „Wer sich früher mit diesem Thema auseinandersetzt, gewinnt auch früher an Ruhe und Gelassenheit. Vor allem stellen wir immer fest, dass es zwei Probleme bei der eigenen Ruhestandsplanung gibt: Die einen schätzen ihr Vermögen als viel zu gering für eine sorgenfreie Rente ein, die anderen überbewerten ihr Vermögen, was natürlich zu einem bösen Erwachen führen kann.“
Thomas Hünicke konsolidiert im ersten Schritt sämtliche Vermögenswerte und errechnet daraus die tatsächliche Höhe des Vermögens und der eventuellen Verbindlichkeiten. Im Anschluss analysiert der Vermögensverwalter gemeinsam mit dem Kunden den Finanzbedarf. Dann steht fest, wieviel Geld der Kunde im Ruhestand benötigt und inwiefern sich dieser Bedarf aus den gesetzlichen Einkünften und der Verwaltung des privaten Vermögens realisieren lässt. „Der Kunde versteht dann sehr schnell, was möglich ist und was eben nicht und kann dann in den kommenden Jahren
noch gegensteuern. Fehlen beispielsweise 100.000 Euro für die sichere finanzielle Strukturierung, kann er entscheiden, ob dieses Geld noch bis zum Renteneintritt zusammenkommt oder er Abstriche machen muss. Aber allein das Wissen um eine eventuelle Lücke gibt Sicherheit, weil er keinem Trugschluss aufsitzen kann – und das Wissen, dass das Vermögen
locker ausreicht, umso mehr“, stellt der Vermögensverwalter heraus.
Zum Beispiel kann die Analyse der Vermögenswerte zeigen, dass sich eine vermietete Eigentumswohnung gerade zu einem sehr guten Preis verkaufen lässt, während die tatsächliche Rendite bei der Immobilie gar nicht so hoch ist, aus welchen Gründen auch immer. Dieser Zufluss könne dann etwa genutzt werden, um das Wertpapierdepot aufzustocken, aus dessen Erträgen und Substanzvermögen später im Rahmen eines Auszahlungsplans regelmäßig Gelder entnommen werden.
Apropos Wertpapierdepot: Für Thomas Hünicke gehören Aktien natürlich auch in die Vermögensverwaltung mit Blick auf den Ruhestand. Vor der Rente könne mit einer eher ambitionierten Strategie das Vermögen spürbar gemehrt werden, später wiederum würden die Substanz und die Gewinne eher gesichert, um die notwendigen Ausschüttungen zu gewährleisten und das Vermögen so lange wie möglich zu erhalten.