Rheinische Post Hilden

Die vielen Facetten der Klaudia Zepuntke

Sechs Jahre ist die gebürtige Flingerane­rin jetzt schon Bürgermeis­terin. Für Sonntag lädt sie zu einer Feier anlässlich des Internatio­nalen Frauentage­s. Hobby-Imkerin ist sie auch und schätzt den Idealismus der Bienen.

- VON BRIGITTE PAVETIC

Seit sechs Jahren ist Klaudia Zepuntke SPD-Bürgermeis­terin, und zum sechsten Mal findet anlässlich des Internatio­nalen Frauentage­s am 8. März eine von ihr mitinitiie­rte Großverans­taltung statt. Eigentlich hätte sie auch keine besondere Wahl gehabt, damals, als sie antrat als eine Stellvertr­eterin von Oberbürger­meister Thomas Geisel. „Ich saß gerade frisch im Amt in meinem neuen Büro, da kam eine Kollegin auf mich zu und sagte stark: Wir müssen was machen zum 8. März, etwas von Gewicht, eine große Feier.“So blicken Zepuntke und die Gleichstel­lungsbeauf­tragte Elisabeth Wilfart auf ein pralles Programm am Sonntag im Schauspiel­haus. Besonders schätze sie, „dass durch dieses Format der Internatio­nale Frauentag die öffentlich­e Wahrnehmun­g in Düsseldorf erhält, die der Tag verdient hat“, konstatier­t Wilfart.

Eine enorme öffentlich­e Wahrnehmun­g hat Zepuntke auch, seit sie sich als Bürgermeis­terin durch die Stadt bewegt – und das gerne auf dem Fahrrad. Etwas zurückhalt­end sei sie zu Beginn ihrer Laufbahn gewesen, meint sie, die Begeisteru­ng sei aber zusehends gewachsen. „Das Wohlwollen der Stadtgesel­lschaft war und ist besonders.“Eine Wunschwahl für das Frauen-Format sei das Schauspiel­haus als Location gewesen. „Schon als Kind war ich fasziniert vom Theater. Der erste Besuch war Anfang der 1970er Jahre, ich muss etwa acht Jahre alt gewesen sein.“Und Klaus Klettermau­s eroberte ihr Herz. Zu dieser Zeit war ihr Geschwiste­rglück schon komplett, die eine Schwester war sieben Jahre älter, die andere sieben Jahre jünger. „Als mittleres Mädchen musste ich schon schauen, dass ich mich behaupte.“Weniger als Behauptung, eher als gewaltige Chance sieht sie ihre Tätigkeit als Bürgermeis­terin, wo sie nur wenige Ereignisse als vollkommen belastend empfunden habe. „Es war zum Beispiel eine sehr schwere Zeit, als der Düsseldorf­er Pilot mit den Passagiere­n in den Tod flog.“Auch Querelen um die AfD oder Pegida-Aufmärsche würden sie sehr betroffen machen. Größtentei­ls habe sie aber die Chance, sich locker und leicht durch die Stadtgesel­lschaft bewegen zu können.

Glück habe sie auch mit ihrem Beruf als evangelisc­he Gemeindesc­hwester, den sie seit nunmehr 30 Jahren ausübt. „Ein Sechser im Lotto ist das, ich bin ja jeden Vormittag in meinem Job unterwegs.“Und das in den Stadtteile­n, die ihr ohnehin am Herzen lägen: Flingern (hier kam sie zur Welt) und Düsseltal (hier lebt sie heute). Einen Eindruck von ihrem Engagement hat auch Annelies Böcker. Als CDU-Ratsfrau und stellvertr­etende Bezirksbür­germeister­in für Flingern und Düsseltal erlebte sie Zepunkte schon oft. Sie habe den Ruf, loyal zu sein und wirke eher zurückhalt­end, sagt Böcker. „Ich schätze ihr Engagement – besonders im Sozialwese­n. Dass Frau Zepuntke fleißig und neugierig ist, steht außer Frage.“Es sei zudem ein schönes Bild, sie auf dem Fahrrad durch die Stadt fahren zu sehen.

„Kraft gibt mir mein Beruf als Gemeindesc­hwester, und Bodenhaftu­ng, denn als Bürgermeis­terin kannst Du ganz schön abheben“, sagt Zepuntke. Niemanden wird es wundern, dass sie bei ihrem Pensum wenig Zeit hat, dennoch züchtet sie aus lieb gewonnener Familientr­adition heraus Bienen. 100 Kilo Honig kamen 2019 „bei einer persönlich­en Rekordernt­e“für sie herum. Die Faszinatio­n für Bienenvölk­er wächst stetig: „Das ist ein Organismus, der alles einer Idee unterordne­t. Inspiriere­nd.“Seit gut sieben Jahren ist sie Hobby-Imkerin.

Mehr zum Internatio­nalen Frauentag lesen Sie in unserer Ausgabe am Samstag.

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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Klaudia Zepuntke ist Bürgermeis­terin, Gemeindesc­hwester und leidenscha­ftliche Hobby-Imkerin.

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