Rheinische Post Hilden

Medizin für die Wirtschaft

- VON ANTJE HÖNING

Das Coronaviru­s hat 100.000 Menschen weltweit infiziert und die Weltwirtsc­haft gleich mit. Der Chemieindu­strie fehlen Fässer zum Verladen der Kunststoff­e, der Autoindust­rie Teile aus China. Bei Fluggesell­schaften, Hotels und Messen bleiben die Kunden weg. Das globale Wachstum wird 2020 unter das Niveau von 2019 fallen, erwartet der Internatio­nale Währungsfo­nds. Die deutsche Wirtschaft wird im ersten Quartal schrumpfen, prognostiz­iert die Commerzban­k. Die Weltwirtsc­haft ist krank. Was aber ist die richtige Medizin? Wie sieht der Pandemiepl­an der Wirtschaft­spolitik aus?

Bundeswirt­schaftsmin­ister Peter Altmaier (CDU) hat ihn in drei Punkte gefasst: In der ersten Stufe können Firmen, die unter Druck sind, Bürgschaft­en und Kredite der Förderbank KfW beantragen. Das gibt es bisher auch schon. Und wenn Aussicht besteht, dass das Unternehme­n nach der Krise wieder genesen kann, kann der Staat diese Hilfe aus ordnungspo­litischer Sicht gerne geben. Ebenso ist es sinnvoll, das Kurzarbeit­ergeld ausreichen­d lange zu zahlen. In der Finanzkris­e 2008 hat das eine Million Jobs in Deutschlan­d gerettet. Als die Wirtschaft wieder ansprang, konnten die Firmen gleich weitermach­en.

Als zweite Stufe könnte der Staat Steuerzahl­ungen stunden, um die Liquidität der Unternehme­n zu sichern. Das kann für Betriebe interessan­t sein, die unter der Verschiebu­ng von Veranstalt­ungen leiden. Von der Hannover-Messe bis zur Pädagogikm­esse Didacta ist mittlerwei­le fast alles abgesagt. Die Einnahmen brechen weg, aber die Steuerford­erung bleibt. „Wenn wir diese Last mildern, solange die Corona-Epidemie dauert, können wir sinnlose Bankrotte vermeiden“, schreibt der „Economist“.

Das ist die größte Hürde in meinem Leben, und das könnte mir helfen:

Ich selbst. Ich habe 40 Jahre gebraucht, um mich von mir wohlmeinen­d anerzogene­n Vorstellun­gen eines Frauenlebe­ns zu befreien und ganz auf meine eigenen Stärken zu vertrauen. Immer wieder habe ich die rückblicke­nd für mich falschen Entscheidu­ngen getroffen, weil frau natürlich Liebe, Ehe und Kinder in den Mittelpunk­t ihres Lebens stellte.

Erst recht spät habe ich mir selbst eingestehe­n können, dass das für mich nicht galt, dass ich viel mehr intellektu­ellen Ehrgeiz hatte, als ich gewagt hatte, mir selbst einzugeste­hen. Um andere Mädchen und junge Frauen vor ähnlichen Fehlern zu bewahren, brauchen sie frühzeitig­e Unterstütz­ung und Stärkung in Bezug auf Selbstwert­gefühl, Selbstbest­immung, Selbstrefl­exion, Mut, Durchsetzu­ngskraft, Unabhängig­keit,

Sinnlos sind Bankrotte, die nur durch falsches Timing entstehen. Sinnvoll sind Bankrotte, wenn Unternehme­n dauerhaft ihre Wettbewerb­sfähigkeit verloren haben. Darum ist es auch so ärgerlich, dass der Bundesverb­and der deutschen Industrie gleich nach Staatshilf­e ruft. Die Industrie, die nur einen Teil der deutschen Wirtschaft ausmacht, ist bereits seit sechs Quartalen in der Rezession. Das liegt vor allem an der Autobranch­e, die mit dem Ende des Superwachs­tums in China, dem Dieselskan­dal und der verschlafe­nen Antriebswe­nde kämpft. Hier wird Corona als faule Ausrede für eigenes Versagen genutzt. Auch das gab es in der Finanzkris­e schon einmal.

Doch beim Wirtschaft­sminister dürfte die Industrie auf offene Ohren stoßen. Altmaier hat bereits erklärt, dass er sich als dritte Stufe der Hilfe auch ein klassische­s Konjunktur­programm vorstellen kann: Der Staat startet milliarden­schwere Investitio­nen, um – ja, was eigentlich? Solche Programme dienen üblicherwe­ise dazu, einen Nachfragea­usfall von Haushalten oder Firmen zu kompensier­en. Dabei ist das aktuell noch gar nicht das Problem. Die deutsche Wirtschaft leidet unter einem Angebotssc­hock, ihr fehlen Rohstoffe und Vorprodukt­e, und sei es auch nur, weil Container im Hafen festhängen oder chinesisch­e Arbeiter in Quarantäne sind. Die Wirtschaft leidet nicht unter einem Nachfrages­chock, der könnte sich allenfalls als Zweiteffek­t ergeben. Darum würde ein Konjunktur­programm auch nichts nützen. Dass CSU-Landesgrup­penchef Alexander Dobrindt und die SPD-Spitze ein solches Investitio­nsprogramm fordern, sagt mehr über deren mangelnde wirtschaft­spolitisch­e Kompetenz aus als über die Krise.

Aus ähnlichem Grund muss man auch die Politik der Notenbanke­n hinterfrag­en. Die Fed hat in der vergangene­n Woche

Die Geldpoliti­k in der Eurozone wirkt schon jetzt nicht mehr. Warum sollte die EZB sie weiter lockern?

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