Zwei Borussias, zwei Welten
Sportlich treffen sich die Teams aus Mönchengladbach und Dortmund auf Augenhöhe, bei den wirtschaftlichen Verhältnissen ist das anders.
MÖNCHENGLADBACH Für den Sportartikelhersteller Puma ist das Bundesliga-Topspiel am Samstag ein Fest. Seine liebsten deutschen Klienten, die Borussias aus Mönchengladbach und Dortmund, treffen sich im Gladbacher Borussia-Park zum sportlichen Wettstreit auf höchster Ebene. Der Vierte fordert den Dritten heraus, getrennt sind die Kontrahenten nur durch zwei Punkte. Dortmund hat 48, Gladbach 46, aber ein Spiel weniger. Da darf man von Augenhöhe sprechen.
In diesem Spiel, das trotz der Coronavirus-Situation im nahen Kreis Heinsberg stattfindet, werden einige der Akteure den neuen Fußballschuh des Unternehmens aus Herzogenaurach tragen. Der sieht aus, als habe ihn die PR-Abteilung der Dortmunder Fußball AG designt: Schwarz und Gelb sind seine Farben. Die Spieler, die an der dazugehörigen Werbekampagne teilnehmen, sehen aus, als würden sie Werbung laufen für den westfälischen Klub. Auch die, die für Gladbach spielen. „Wir haben uns gewundert, als wir die Schuhe ausgepackt haben“, sagte Gladbachs Jonas Hofmann, der früher für Dortmund spielte, unserer Redaktion. Schwarz-Weiß-Grüne Modelle gibt es nicht.
Es ist eine Episode am Rande. Doch illustriert sie die Größenverhältnisse zwischen den Klubs: Dortmund ist dominant. Gern definieren Gladbachs-Fans den BVB als die „kleine“Borussia, doch die Wahrheit ist, dass das lange her ist. Das bestätigte nun auch Gladbachs Manager Max Eberl, als er seinen Klub als das „gallische Dort“beschrieb, das sich den Großen der Liga, dem FC Bayern, RB Leipzig und eben Borussia Dortmund entgegenstellt.
Doch anzunehmen, dass man die Konkurrenz irgendwann einholt, beschreibt Eberl als Illusion. Während sich die Gladbacher in den vergangenen Jahren nach zwei Zweitliga-Episoden erst mal konsolidiert haben, „haben sich die anderen Vereine so viel Fett angefressen, dass wir diesen finanziellen Vorsprung nie mehr aufholen können“. Zahlen belegen Eberls These. Sie zeigen: zwei Borussias, zwei Welten.
Das ist die größte Hürde in meinem Leben und das könnte mir helfen: Auch wenn ich von mir behaupten würde, kein Mensch zu sein, der in Mitleid sich selbst und anderen gegenüber versinkt, glaube ich, dass meine größte, persönliche Hürde der Umgang mit den Folgen meines Sportunfalls ist. 2001 entstand als Folge eines Sturzes mit dem Kopf gegen eine Eisenstange eine unheilbare und progrediente Muskel-Erkrankung, die sich unter anderem in fortschreitenden Lähmungen, massiven Krämpfen und Schmerzen äußert. War anfangs nur das rechte Bein betroffen, weitete sich die Lähmung im Lauf der Jahre immer weiter aus und bis Ende 2019 war ich vom zweiten Brustwirbel abwärts gelähmt, hatte 60 Operationen und aufgrund fehlender Durchblutung zwei Amputationen, zunächst Oberschenkel-Amputation rechts und schließlich Hüft-Amputation rechts sowie eine zehnjährige komplette Bettlägerigkeit von 2006 bis 2016 hinter mir. Nachdem ich dann endlich wieder für mehrere Stunden am Stück im Rollstuhl sitzen konnte, war ich überglücklich, wieder am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können. Ich habe meinen Führerschein auf Handgas erworben, das heißt, allein mit den Händen ist es mir möglich, Auto zu fahren. Ich habe mir einen Mini-Job gesucht und, nachdem ich Mathematik und Sport studiert hatte, begonnen, Nachhilfe in Mathe zu geben, was ich leidenschaftlich gern mache.
Gladbach setzte 2019 170 Millionen Euro um, der BVB 489 Millionen. Spitzenwert der börsennotierten Dortmunder sind 539 Millionen Euro (2018), der der Gladbacher waren die 195 Millionen Euro (2016).
Ausrüster Puma zahlt dem BVB nach der Vertragsverlängerung bis 2028 30 Millionen Euro pro Saison, Gladbach kriegt acht Millionen.
Der Kaderwert des BVB wird vom Portal transfermarkt.de auf 647
Nicht zuletzt habe ich 2017 zu einer anderen Sportart gefunden, dem Para-Tischtennis. Dieser Sport macht mir außerordentlich viel Spaß und ihn betreibe ich mehrmals wöchentlich. Ich trainiere regelmäßig im Landes-Leistungs-Kader BRSNW im Deutschen Tischtennis-Zentrum in Düsseldorf, zu dem ich eine einfache Wegstrecke von 80 Kilometer zurücklegen muss. Aber für diesen Sport, der mir nicht nur Freude bereitet, sondern auch Kraft gibt, nehme ich das gern in Kauf.
Dafür hätte ich gerne mehr Zeit:
Bei mir geht es nur sekundär um mehr Zeit. Primär fehlt mir oft die Kraft für die vielfältigsten Dinge. Ich
Millionen Euro taxiert, Gladbach hat sich immerhin auf 312 Millionen Euro gesteigert. Als Dortmunds wertvollster Spieler ist da Jadon Sancho (120 Millionen Euro Marktwert) ausgewiesen, der von Gladbach ist Denis Zakaria (45 Millionen Euro).
Die Gladbacher haben vor dieser Saison die Rekordsumme von 39,5 Millionen Euro in neue Spieler investiert, Dortmund kaufte für 148,5 Millionen ein, darin inkludiert
würde gern alles auf einmal machen und auch aufgrund der langen Bettlägerigkeit am liebsten alles nachholen. Aber aufgrund meiner Erkrankung reicht meine Kraft für all diese Dinge nicht aus, sei es, noch mehr Sport zu machen, mich viel mehr mit meinen Freunden und Herzensmensch zu treffen, zu lesen, auf Veranstaltungen zu gehen. Ich muss öfter Ruhepausen einlegen, um mich wieder zu erholen. Und somit fehlt mir dann letztlich die Zeit für all diese Dinge.
Darauf bin ich in meinem Leben besonders stolz:
Der Ausdruck, stolz auf etwas zu sein, geht mir nicht so leicht über die Lippen. Wenngleich ich natürlich weiß, dass das Bewusstsein über eine Errungenschaft, einen Erfolg, ganz wichtig ist. Aber wenn man das Wort Stolz mit einem Gefühl einer großen Zufriedenheit mit sich selbst gleichsetzen und sagen kann, dass stolz auf sich zu sein, zu sich selbst stehen bedeutet, dann fällt es mir wesentlich leichter, Dinge zu benennen. Ich bin stolz darauf, dass ich gelernt habe, nach meinem Unfall, der dazu geführt hat, dass ich das Leben nun völlig anders leben muss, umzudenken. Ich bin stolz darauf, dass ich mich nicht habe unterkriegen lassen in all den Jahren und nicht in Selbstmitleid versinke. Und wenn man es schafft, nicht den Blick zurück, sondern nach vorn zu richten, gibt es noch so vieles, was einem Freude bereitet und wofür es sich zu kämpfen lohnt. sind die wichtigen Winterzugänge Erling Haaland (20 Millionen Euro) und Emre Can (Leihe). Gladbach verzichtete darauf nachzulegen.
Beim Social-Media-Portal Instagram, das für die Vereine eine wichtige Außendarstellungsplattform ist, hat die westfälische Borussia 9,9 Millionen Follower, Gladbach kommt auf 470.000.
Die zahlenmäßige Überlegenheit des BVB drückt sich anscheinend auch auf dem Platz aus: Die letzten neun Liga-Spiele gewann er. Doch will Eberl das so nicht stehen lassen. „Ich würde nicht sagen, dass das Kräfteverhältnis auch in der Tabelle 9:0 ist, sportlich waren wir in den vergangenen Jahren nicht allzu weit vom BVB entfernt“, sagt der Manager und erinnert an einige knappe und unnötige Niederlagen. Gewinnt Gladbach nun sein Heimspiel, würde es an Dortmund vorbeiziehen. „Dass wir sie überholen können, zeigt, dass wir eine sehr gute Saison spielen“, sagt Eberl.