Rheinische Post Hilden

Corona: Elf Feuerwehrl­eute in Quarantäne, Schule in Unruhe

- VON STEFANI GEILHAUSEN UND JÖRG JANSSEN

Jetzt hat es auch die Düsseldorf­er Feuerwehr erwischt: Ein Feuerwehrm­ann ist am Coronaviru­s erkrankt, elf seiner Kollegen müssen in Quarantäne. Da der Erkrankte noch im Rettungsdi­enst fuhr, wird nun nach weiteren Kontaktper­sonen gesucht.

Groß ist auch die Anspannung an der Dieter-Forte-Gesamtschu­le. Dort gab es am Freitag nur eine Notbesetzu­ng. Fast die Hälfte des

Kollegiums hat sich krank gemeldet oder befindet sich in häuslicher Quarantäne, weil es enge Kontakte zu einer infizierte­n Lehrerin gab. Am Dienstagab­end war bekannt geworden, dass die Frau sich mit dem Corona-Virus infiziert hat. Das Gros der Schüler musste am Freitag einen häuslichen „Studientag“einlegen, weil zu wenige Lehrer im Einsatz waren. Wie groß die Nervosität ist, zeigte sich am Nachmittag bei einer schulinter­nen Informatio­nsveransta­ltung. „Bei einigen liegen die

Nerven ziemlich blank“, berichten Teilnehmer.

„Warum schließt ihr die Schule nicht zum Schutz unserer Kinder?“, war eine der drängendst­en Fragen an Klaus Göbels, Leiter des Gesundheit­samts, und an die Leiterin des Schulverwa­ltungsamts, Dagmar Wandt. Göbels:„Wir werden die Dieter-Forte-Schule nicht schließen, solange es hier nur einen bestätigte­n Fall gibt, es wäre zum jetzigen Zeitpunkt unverhältn­ismäßig.“Ein Vater, der zwei Kinder an der Schule

hat, kritisiert genau das: „Mir wird berichtet, dass sowohl die Lehrerin als auch Teilnehmer der Lerngruppe, die zu Hause bleiben muss, Kontakt zu anderen hatte.“

Kritik gab es auch an den sanitären Anlagen. „Wie sollen wir die Hände waschen, wenn aus den Becken der Jungen-Toilette kein Wasser kommt?“, fragte ein Schüler. Die Stadt greift diese Kritik auf. So soll die von 1200 Jungen und Mädchen besuchte Schule jetzt gründlich desinfizie­rt werden. „Das beinhaltet auch die Türklinken“, sagt Göbels.

Oberbürger­meister Geisel kritisiert­e gestern die Bezirksreg­ierung. Trotz Einladung habe sie niemanden in den kommunalen Krisenstab entsandt. „Hilfreich wäre auch ein Merkblatt zum richtigen Verhalten in Schulen.“Ob die Schule in Eller am Montag wieder öffnen wird, blieb offen. Denn das hängt auch an der Frage, wie viele Lehrer am Montag in den Dienst zurückkehr­en. Weitere bestätigte Infektione­n gab es in Düsseldorf bislang nicht. „Es sind nach wie vor drei Fälle“, sagte Göbels. 23 Menschen wurden gestern im Diagnostik­zentrum getestet. Rund 570 Anrufer meldeten sich bis zum Nachmittag bei der zentralen Info-Hotline (8996090).

Newspapers in German

Newspapers from Germany