Coronavirus macht der Wirtschaft Sorgen
80 Prozent der betroffenen Unternehmen im IHK-Bezirk fürchten Einbußen. Die Messe hat einen Ersatztermin für die Wire &Tube.
Die Auswirkungen des Coronavirus treffen die Wirtschaft in Düsseldorf und der Region spürbar. In einer Blitzumfrage der Industrieund Handelskammer (IHK) gaben 60 Prozent der befragten Unternehmen an, durch das Coronavirus betroffen zu sein. Bei mehr als zwei Dritteln ging es dabei um die Absage von Messen und Veranstaltungen, bei der Hälfte um Reiseeinschränkungen und bei einem Viertel auch um fehlende Waren und Zulieferprodukte. 78 Prozent der betroffenen Unternehmen rechnen für die kommenden sechs Monate mit Umsatzeinbußen; 53 Prozent mit einem Rückgang der Auftragseingänge. Rund 350 international tätige Unternehmen unterschiedlicher Größen und Branchen hatten sich an der Umfrage beteiligt.
Fast drei Viertel der Unternehmen, die betroffen sind, geben laut IHK an, diese Auswirkungen besonders in Europa zu spüren. Die Hälfte melde darüber hinaus Einschränkungen im Chinageschäft. „Die Mehrheit unserer Mitgliedsunternehmen mit internationalem Geschäft spürt die wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus“, sagt Felix Neugart, Geschäftsführer International der IHK. „In dieser Situation stehen unsere Mitarbeitenden den Unternehmen zur Seite.“
Als Reaktion auf die Situation hat über die Hälfte der betroffenen Unternehmen die Reisetätigkeit ihrer Mitarbeiter eingeschränkt und die Teilnahme an Messen und Veranstaltungen abgesagt, wie die IHK weiter mitteilte. Zudem habe ein Drittel Home-Office-Regelungen eingeführt und ihre Arbeitsabläufe an die veränderte Situation angepasst. Kurzfristig erwarten die betroffenen Unternehmen Probleme durch die Absage von Messen und Veranstaltungen sowie Einschränkungen bei der Erbringung von Dienstleistungen sowie bei Warenbezug und -absatz.
Vor einer Woche hatte die IHK bei der Präsentation des Konjunkturbarometers Rheinland betont, es drohe keine dauerhafte Schwächung der Konjunktur in der Region. Neugart wies nun hinsichtlich der neuen Umfrage darauf hin, dass man die möglichen Einbußen nicht quantifizieren könne. Klar sei jedoch, dass sich zuletzt der „psychologische Effekt“noch einmal deutlich verstärkt habe. Firmen seien nicht ausschließlich wegen Problemen in der Lieferkette betroffen – sondern auch durch die vorsorglichen Absagen von Messen und anderen Veranstaltungen.
Unterdessen konnte die Messe Düsseldorf einen neuen Termin für das Messe-Duo Wire & Tube vermelden, das wegen der Corona-Auswirkungen verschoben wurde. Die Weltleitmessen der Draht-, Kabelund Rohrindustrie, die eigentlich am 30. März begonnen hätten, finden nun vom 7. bis 11. Dezember statt. Man wolle Planungssicherheit für die Branche und ihre Partner gewährleisten, sagte Messe-Geschäftsführer Wolfram Diener. Verträge mit der Messe blieben ebenso gültig für den neuen Termin wie Besuchertickets. Die Messe ist auch für Handel und Gastronomie von Bedeutung: Erwartet werden 2600 Aussteller, zuletzt kamen 71.500 Fachbesucher.