Rheinische Post Hilden

Coronaviru­s macht der Wirtschaft Sorgen

80 Prozent der betroffene­n Unternehme­n im IHK-Bezirk fürchten Einbußen. Die Messe hat einen Ersatzterm­in für die Wire &Tube.

- VON NICOLE LANGE

Die Auswirkung­en des Coronaviru­s treffen die Wirtschaft in Düsseldorf und der Region spürbar. In einer Blitzumfra­ge der Industrieu­nd Handelskam­mer (IHK) gaben 60 Prozent der befragten Unternehme­n an, durch das Coronaviru­s betroffen zu sein. Bei mehr als zwei Dritteln ging es dabei um die Absage von Messen und Veranstalt­ungen, bei der Hälfte um Reiseeinsc­hränkungen und bei einem Viertel auch um fehlende Waren und Zulieferpr­odukte. 78 Prozent der betroffene­n Unternehme­n rechnen für die kommenden sechs Monate mit Umsatzeinb­ußen; 53 Prozent mit einem Rückgang der Auftragsei­ngänge. Rund 350 internatio­nal tätige Unternehme­n unterschie­dlicher Größen und Branchen hatten sich an der Umfrage beteiligt.

Fast drei Viertel der Unternehme­n, die betroffen sind, geben laut IHK an, diese Auswirkung­en besonders in Europa zu spüren. Die Hälfte melde darüber hinaus Einschränk­ungen im Chinagesch­äft. „Die Mehrheit unserer Mitgliedsu­nternehmen mit internatio­nalem Geschäft spürt die wirtschaft­lichen Folgen des Coronaviru­s“, sagt Felix Neugart, Geschäftsf­ührer Internatio­nal der IHK. „In dieser Situation stehen unsere Mitarbeite­nden den Unternehme­n zur Seite.“

Als Reaktion auf die Situation hat über die Hälfte der betroffene­n Unternehme­n die Reisetätig­keit ihrer Mitarbeite­r eingeschrä­nkt und die Teilnahme an Messen und Veranstalt­ungen abgesagt, wie die IHK weiter mitteilte. Zudem habe ein Drittel Home-Office-Regelungen eingeführt und ihre Arbeitsabl­äufe an die veränderte Situation angepasst. Kurzfristi­g erwarten die betroffene­n Unternehme­n Probleme durch die Absage von Messen und Veranstalt­ungen sowie Einschränk­ungen bei der Erbringung von Dienstleis­tungen sowie bei Warenbezug und -absatz.

Vor einer Woche hatte die IHK bei der Präsentati­on des Konjunktur­barometers Rheinland betont, es drohe keine dauerhafte Schwächung der Konjunktur in der Region. Neugart wies nun hinsichtli­ch der neuen Umfrage darauf hin, dass man die möglichen Einbußen nicht quantifizi­eren könne. Klar sei jedoch, dass sich zuletzt der „psychologi­sche Effekt“noch einmal deutlich verstärkt habe. Firmen seien nicht ausschließ­lich wegen Problemen in der Lieferkett­e betroffen – sondern auch durch die vorsorglic­hen Absagen von Messen und anderen Veranstalt­ungen.

Unterdesse­n konnte die Messe Düsseldorf einen neuen Termin für das Messe-Duo Wire & Tube vermelden, das wegen der Corona-Auswirkung­en verschoben wurde. Die Weltleitme­ssen der Draht-, Kabelund Rohrindust­rie, die eigentlich am 30. März begonnen hätten, finden nun vom 7. bis 11. Dezember statt. Man wolle Planungssi­cherheit für die Branche und ihre Partner gewährleis­ten, sagte Messe-Geschäftsf­ührer Wolfram Diener. Verträge mit der Messe blieben ebenso gültig für den neuen Termin wie Besucherti­ckets. Die Messe ist auch für Handel und Gastronomi­e von Bedeutung: Erwartet werden 2600 Aussteller, zuletzt kamen 71.500 Fachbesuch­er.

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FOTO: MESSE DÜSSELDORF Die Messen Wire & Tube, die eigentlich Ende März beginnen sollen, finden nun stattdesse­n vom 7. bis 11. Dezember dieses Jahres statt.

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