Rheinische Post Hilden

Digitalsco­uts sollen regionale Unternehme­n weiterbrin­gen

20 Mitarbeite­r kleiner und mittelstän­discher Unternehme­n aus dem Kreis Mettmann und dem Bergischen Städtedrei­eck erhalten ihre Zertifikat­e.

- VON CRISTINA SEGOVIA-BUENDÍA

HILDEN 20 Arbeitnehm­er aus dem Kreis Mettmann und den Städten im Bergischen Städtedrei­eck erhielten diese Woche, nach halbjährig­er Fortbildun­g, ihre Zertifizie­rung als Digital-Scouts. Sie sollen die Digitalisi­erung in ihren Klein- und Mittelstän­dischen Unternehme­n anstoßen und vorantreib­en. In der Region gibt es dazu nämlich noch viel Entwicklun­gspotenzia­l.

Seit 25 Jahren arbeitet Katrin Heinrichs als Prozessman­agerin für den Verlag Europa-Lehrmittel in Gruiten. Das Unternehme­n produziert und vertreibt Lehrmateri­al, mittlerwei­le mehr als 2000 Produkte, zur berufliche­n Aus- und Weiterbild­ung im deutschspr­achigen Raum, aber auch im Ausland. Viele Fachbücher wurden bereits in fast über 35 Sprachen übersetzt. Während ihrer Tätigkeit in diesem Unternehme­n hat die 44-jährige Katrin Heinrichs viele Veränderun­gen miterlebt, doch in puncto Digitalisi­erung, gibt sie offen zu, gebe es in ihrem Unternehme­n – wie in so vielen in der Region – noch einiges zu tun. „Wir stehen vor zwei großen Herausford­erungen: Zum einen müssen wir unsere Produkte digitalisi­eren, zum anderen aber auch unsere Mitarbeite­r bei diesem Prozess mitnehmen.“Lernprogra­mme, -Plattforme­n und –Apps etwa werden immer stärker nachgefrag­t.

Heinrichs fühlt sich nach der halbjährig­en Fortbildun­g der Regionalag­entur Düsseldorf für den Kreis Mettmann und der Regionalag­entur Bergisches Städtedrei­eck, mit insgesamt fünf Workshops für den Digitalisi­erungsproz­ess im eigenen Unternehme­n gut ausgerüste­t: „Wir haben Prozessmod­ellierunge­n kennengele­rnt, E-Standards und Methoden, um die Digitalisi­erung voranzutre­iben, technisch umzusetzen aber auch unsere Kollegen dafür zu befähigen.“

Denn Vorurteile gegenüber der

Digitalisi­erung schlummern nach wie vor in der Belegschaf­t kleiner und mittelstän­discher Unternehme­n. Die Angst vor dem Abbau von Arbeitsplä­tzen etwa. Doch in dieser Hinsicht konnte Barbara Molitor vom Arbeitsmin­isterium NRW bei der Abschlussv­eranstaltu­ng in der alten Pumpstatio­n in Haan beruhigend­e Statistike­n aufweisen. „Bislang wurden in NRW durch die Digitalisi­erung mehr Arbeitsplä­tze geschaffen, als abgebaut.“Wichtig sei es, sich als Unternehme­n frühzeitig auf die Veränderun­gen einzustell­en und die Angestellt­en zu befähigen. „Wir haben noch die Chance einen massiven Einfluss auf die Entwicklun­g zu nehmen und mitzubesti­mmen, wie die Arbeitsplä­tze der Zukunft gestaltet werden sollen“, sagte Molitor.

Moderator David Becher brachte ein sympathisc­hes Beispiel für die Vorteile der Digitalisi­erung: Für seine Moderation an diesem Nachmittag hatte er sich extra Moderation­skärtchen auf Papier angefertig­t. „Die habe ich dummerweis­e zu Hause liegen gelassen. Zum Glück aber konnte ich sie digital auf meinem Smartphone abrufen.“

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RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Ferdinand Nett (Regionalag­entur Düsseldorf - Kreis Mettmann) gibt Katrin Heinrichs (Verlag Europa-Lehrmittel aus Haan) Tipps und Tricks zum Thema Digitalisi­erung.

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