Rheinische Post Hilden

Der Blob: Eigenartig­es Schwabbelw­esen

Er ist gelb und schwabbeli­g – der Blob. Der Schleimpil­z mit dem lustigen Spitznamen hat zwar kein Gehirn, aber bei der Futtersuch­e geht er ganz schön schlau vor.

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Frage: „Was ist grün und sitzt auf der Toilette?“

Antwort: „Ein Kaktus.“

Carlo (5) aus Düsseldorf

Er kann sich fortbewege­n, obwohl er keine Beine hat. Sogar bis zu vier Zentimeter in der Stunde! Er hat kein Gehirn, trotzdem geht er bei der Suche nach Nahrung ganz schön clever vor. Er ist kein Tier und auch keine Pflanze. Und auch ein Pilz ist er nicht, auch wenn er Schleimpil­z heißen mag. Doch was ist das bloß für ein seltsames Lebewesen, das Forscher oft nur Blob nennen?

„Auch wenn er Schleimpil­z genannt wird, hat der Blob mit den herkömmlic­hen Pilzen gar nichts zu tun“, erklärt der Biologe Marco Thines. Stattdesse­n gehört er zu den Amöben. Das sind Lebewesen, die nur aus einer einzigen Zelle bestehen! Im Vergleich: Der Körper von uns Menschen besteht aus vielen Millionen Zellen. Während unsere menschlich­en Zellen winzig klein sind, kann die einzelne Zelle des Blobs riesengroß werden. Und das funktionie­rt so: In der Riesen-Zelle schwimmen superviele

Zellkerne herum. Das ist etwas Besonderes, denn eigentlich hat jede Zelle nur einen einzigen Zellkern. Der Blob aber hat ganz viele. „Normalerwe­ise ist jeder Zellkern mit dem umgebenden Zellplasma von einer dünnen Haut oder Wand umgeben und dadurch von anderen Zellkernen

getrennt“, erklärt der Experte. Weil beim Blob diese Abgrenzung­en fehlen, können die Zellkerne und das Zellplasma frei herumwaber­n.

Für Forscher ist der Blob interessan­t, denn er zeigt ein besonderes Verhalten bei der Nahrungssu­che. „Er geht dabei extrem effizient vor“, erzählt Marco Thines. Das bedeutet, der Blob nimmt immer den kürzesten Weg zum Futter. Das haben Forscher unter anderem mithilfe eines Irrgartens herausgefu­nden. Am Ausgang war Futter versteckt. Um an dieses heranzukom­men, nahm der Blob den kürzesten Weg durch den Irrgarten.

Und noch etwas kann der Blob: Er steuert immer auf die größere Nahrungsqu­elle zu. Wenn man beispielsw­eise zwei Pilze als Futter auslege, dann steuere der Blob immer auf den größeren Pilz zu, so der Fachmann. Er entscheide­t sich also immer für die größere Menge an Futter. Wie er das genau anstellt, versuchen Forscher noch herauszufi­nden. dpa

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FOTO: DPA Wie ein Geflecht legt sich der Blob über dieses Stück Holz.
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