Bund legt neue Hygieneregeln für Arbeitsplätze fest
Der Arbeitgeber muss für Abstände, Desinfektionsmittel und häufigere Reinigung sorgen.
BERLIN (dpa) Für die schrittweise Rückkehr von mehr Beschäftigten an den Arbeitsplatz sollen bundesweit einheitliche Regeln zum Schutz gegen das Coronavirus greifen. Das Bundeskabinett hat verbindliche Standards beschlossen. Wenn sich wieder mehr Personen im öffentlichen Raum bewegten, steige auch das Infektionsrisiko, hieß es zur Begründung im Arbeitsministerium. Und darum geht es:
Beschäftigte sollen möglichst wenig direkten Kontakt zueinander haben. Umgesetzt werden soll das über bauliche Veränderungen oder eine Umorganisation der Arbeitsabläufe. Es wird grundsätzlich vorgegeben, dass ein Abstand von mindestens 1,5 Metern zu anderen Menschen auch bei der Arbeit einzuhalten ist, und zwar in Gebäuden und im Freien. Umgesetzt werden könne das durch Absperrungen, Markierungen, Zugangsregelungen
oder Trennwände. Wo das nicht machbar ist, sollen Arbeitgeber Nase-Mund-Bedeckungen für Beschäftigte und Kunden zur Verfügung stellen. Arbeitgeber sollen Waschgelegenheiten und Desinfektionsspender aufstellen, um die erforderliche häufige Handhygiene zu ermöglichen. Auch Firmenwagen sollen mit Utensilien zur Desinfektion ausgestattet werden. Vorgesehen sind auch kürzere Reinigungsintervalle
bei Räumen und Firmenfahrzeugen. Zudem soll die Arbeit umorganisiert werden. Schichtwechsel, Pausen oder Anwesenheiten im Büro müssen durch geeignete organisatorische Maßnahmen entzerrt werden. Büroarbeit soll nach Möglichkeit im Homeoffice erledigt werden. In Kantinen sollen Tische und Stühle weit genug auseinandergestellt werden. Für Baustellen sehen die Regeln möglichst „vereinzeltes
Arbeiten“oder kleine, feste Teams vor.
Für Beschäftigte gelte der Grundsatz: „Niemals krank zur Arbeit“, sagte Bundearbeitsminister Hubertus Heil (SPD). Wer Symptome wie leichtes Fieber habe, solle den Arbeitsplatz verlassen oder zu Hause bleiben, bis der Verdacht ärztlich aufgeklärt ist. „Diese Regeln sind verbindlich“, sagte Heil. Er kündigte stichprobenartige Kontrollen an.