Düsseldorfer entsorgen mehr Altkleider
Um den Recyclinghof Flingern zu entlasten, verlagerte die Awista die Grünschnittannahme übergangsweise nach Derendorf.
DÜSSELDORF Obwohl die Menschen derzeit wegen der Corona-Krise mehr Zeit in den eigenen vier Wänden verbringen, im Homeoffice arbeiten und zu Hause häufiger kochen, weil Restaurants und Kantinen geschlossen sind, gab es für die Awista noch keine nennenswerten Probleme bei der Sammlung und Entsorgung der privaten Haushaltsabfälle. Zwar produzieren die Düsseldorfer insgesamt mehr Müll als an „normalen“Tagen, „ungewollter sogenannter Überhangmüll hält sich erfreulicherweise aber zurzeit in Grenzen“, teilte ein Unternehmenssprecher auf Anfrage mit.
Die CDU hatte bereits Bedenken geäußert. Sie schlug zusätzliche Tonnenleerungen vor und dass Restmüllsäcke für Haushalte zeitnah und unbürokratisch bereitgestellt werden. Ratsherr Stefan Wiedon begründete die Idee damit, dass bei Restaurants und im Einzelhandel wegen der verhängten Kontaktsperre kaum Müll anfiele, sich in den privaten Haushalten aber nun fast das ganze öffentliche Leben abspiele: „Rest-, Papier- und Gelbe Tonne füllen sich dort in wesentlich kürzeren Abständen.“Die Awista gab jedoch Entwarnung: „Tourenumstellungen oder ein Einsatz zusätzlicher Fahrzeuge und Mitarbeiter wurden bisher nicht erforderlich.“
Laut Awista gilt es, das Volumen der Abfallbehälter optimal zu nutzen – die Bürger sollen also Abfälle wie zum Beispiel Kartons zerkleinern und Verpackungen plattdrücken. Atemschutzmasken, Hygieneartikel wie Einmalhandschuhe, Taschentücher und Feuchttücher seien unbedingt über die Restmülltonne zu entsorgen und dürfen in keine Gelbe oder Braune Tonne. Für Quarantänehaushalte und Verdachtsfälle gelten noch einmal spezielle Vorgaben.
Die Awista rät Bürgern wie üblich ihren Abfall zu trennen. Sperrmüll könne wie gewohnt angemeldet werden. Die Straßenreinigung könne unterstützt werden, indem nichts achtlos weggeworfen oder beigestellt wird, sondern die Depotcontainer
und die öffentlichen Papierkörbe wie vorgesehen genutzt werden. Wenn ein Container voll ist, sollen die Wertstoffe nicht davor gestellt, sondern zum nächsten leeren Container gebracht werden. Die Standorte werden von der Awista weiterhin nach Plan angefahren und geleert. Spezielle Auswirkungen der Corona-Krise auf die Containerstandorte, weil die Menschen zum
Beispiel noch intensiver im Internet einkaufen und deswegen noch mehr Verpackungsmüll in den Papiercontainern landet, wurden nicht festgestellt. „Eine Ausnahme bilden aber immer wieder einzelne Altkleidercontainer. Diese sind offensichtlich aufgrund von Anlieferungen aus Haushaltsauflösungen innerhalb von Stunden überfüllt“, berichtet der Sprecher. Die Awista will mit Zwischenleerungen das Problem umgehend beseitigen.
Für den Recyclinghof Flingern gilt unverändert die Empfehlung, ihn nur für unaufschiebbare Entsorgungen, beispielsweise bei Umzügen, aufzusuchen und sonst die mobilen Sammlungen zu nutzen. Die Recyclinghöfe in Garath und Lohausen bleiben geschlossen. Um den Hof in Flingern zu entlasten, verlagert die Awista die Annahme von Grünschnitt ab Donnerstag, 16. April, auf den Parkplatz hinter dem toom-Baumarkt in Derendorf („An der Piwipp“). Bis auf Weiteres ist die „Außenstelle“montags bis samstags von 9 bis 16 Uhr besetzt. Nach wie vor besteht die tägliche Abgabemöglichkeit von maximal einem Kubikmeter Grünschnitt an der Kompostierungsanlage in Hamm („Auf dem Draap“). Die Öffnungszeiten sind dort montags bis freitags von 7 bis 17 Uhr und samstags von 9 bis 14 Uhr. Stadt und Awista prüfen derzeit, wann die mobile Sammlung auch im Düsseldorfer Süden wieder aufgenommen werden kann.