Finanzierung mit Spielraum
Viele Menschen unterschätzen beim Wohnungskauf ihre finanziellen Möglichkeiten.
Sie glauben, sie hätten noch nicht genug Eigenmittel angespart oder seien nicht in der Lage, ein größeres Darlehen zu bedienen. Dabei gilt, dass bei einem durchschnittlichen Einkommen etwa 30 bis 35 Prozent für den Baukredit aufgewendet wenden können. Bei einem Nettogehalt von 3500 Euro entspricht dies 1200 Euro an monatlichen Finanzierungskosten. Unterstellt man, dass für etwa 300 Euro monatlich eine Darlehenssumme von 100.000 Euro gestemmt werden kann, so lässt sich damit eine Immobilie zu Kaufkosten von etwa 400.000 Euro finanzieren. Liegt das Gehalt höher, kann eine höhere Summe aufgewendet werden. Auch Über-100-Prozent-Finanzierungen, also Finanzierungen inklusive aller Kaufnebenkosten, sind machbar. Allerdings bieten sie nur wenige Kreditgeber an. In jedem Fall ist es ratsam, sich vor Beginn der Immobiliensuche mit einem Finanzierungsberater zusammenzusetzten. Auf Basis der dabei besprochenen Finanzierungsmodalitäten erhalten die Suchenden eine verbindliche Finanzierungszusage und können diese an den Immobilienmakler oder Eigentümer weiterleiten. Manche Finanzierer versuchen beim Erstgespräch einen Bausparvertrag zu verkaufen. Dies ergibt nur selten Sinn: Zwar bietet dieser eine Zinssicherheit über zehn bis 15 Jahre. Er kann aber erst eingesetzt werden, nachdem er auf circa 40 Prozent der Bausparsumme angespart und zuteilungsreif ist.
Dieter Pasch
Der Autor ist unabhängiger Baufinanzierer und Geschäftsführer bei Pasch & Kruszona in Krefeld.