Corona in Flüchtlingsheim: 48 Menschen in Quarantäne
Ein Bewohner der Unterkunft an der Herderstraße hat das Coronavirus. Das Gesundheitsamt testet alle Flüchtlinge, die dort leben.
HILDEN In der Flüchtlingsunterkunft an der Herderstraße ist am Montag ein Mensch positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das hat Stadtsprecherin Henrike Ludes-Loer am Abend bestätigt. Das Kreisgesundheitsamt wird nun jeden der 48 Bewohner testen. Außerdem werden die Flüchtlinge vorsorglich für die kommenden zwei Wochen unter Quarantäne gestellt.
„Über diese Maßnahme haben das Sozialamt, der Kommunale Ordnungsdienst, das Amt für Jugend, Schule und Sport sowie die Polizei direkt vor Ort informiert“, erklärt Henrike Ludes-Loer weiter. Keine leichte Aufgabe: Die Sprachbarriere konnten die städtischen Mitarbeiter mit Hilfe mehrerer Dolmetscher
überwinden.
„Weil die Bewohnerinnen und Bewohner der Notunterkunft diese bis auf Weiteres nicht verlassen dürfen, werden sie übergangsweise mit Essen versorgt. Kurzfristig haben die Feuerwehr Hilden und das Deutsche Rote Kreuz diese Aufgabe übernommen“, erklärt die Stadtsprecherin. Am Mittwoch übernehme ein privater Anbieter die Versorgung.
„Auch wenn wir die Einrichtung vorsorglich nur zu 25 Prozent belegt haben, wohnen die Menschen dennoch auf verhältnismäßig engem Raum. Dass nun nicht einmal mehr der persönliche Einkauf oder ein Spaziergang an der frischen Luft möglich sind, ist eine starke Einschränkung“, berichtet Sozialdezernent Sönke Eichner, der sich vor
Ort ein Bild gemacht hat.„Erfreulicherweise haben alle Bewohnerinnen und Bewohner sehr verständnisvoll reagiert. Dank der Dolmetscherinnen und Dolmetscher konnten wir jede Bewohnerinnen und jeden Bewohner umfassend informieren.“
Momentan verfolge das Gesundheitsamt des Kreises Mettmann die Kontakte des Infizierten zurück und prüfe, ob es weitere Erkrankte in der Einrichtung gibt. Dazu sollen im Laufe der Woche alle Bewohner der Einrichtung getestet werden.
Im Mai 2017 sind die ersten Flüchtlinge in die Unterkunft an der Herderstraße eingezogen. Dort leben, wie in den meisten Hildener Wohnheimen, Familien mit Kindern ebenso wie Alleinstehende.