„Langfristig begleiten“
jetzt vielleicht die Bilanz? Welche Geschäftsmodelle haben in der Nach-Corona-Welt eine Zukunft? Man findet sie zum Beispiel in der Software-Branche oder dem Gesundheitswesen.
In Zeiten disruptiver Veränderungen gilt es, genau hinzuschauen, damit sich Anleger keine unerwünschten Risiken ins Depot holen. Die Risikokontrolle übernehmen am besten Profis. Denn sie erfordert neben Fachkenntnis auch viel Zeit: Wie sieht die Struktur der Kredite eines Unternehmens aus? Wann werden sie fällig, und wie refinanziert sich das Unternehmen? Wie hoch ist der Verschuldungsgrad? Um solche Fragen geht es. Die Welt ist komplexer geworden, mehr Analyse ist notwendig. Eichler & Mehlert hat sich daher auf diesem Gebiet personell verstärkt und die Kapazitäten aufgestockt.
Risikokontrolle heißt aber auch: Das Portfolio im Depot muss mit dem Risikoprofil des Anlegers übereinstimmen. Wenn sich die Regeln geändert haben, muss die Depotstruktur unter Umständen angepasst werden. „Wir müssen die Ziele des Kunden in Einklang mit den Veränderungen am Markt bringen und schauen: Passt die Balance noch“, erklärt Schulze Bornefeld. Wenn erfahrene Vermögensverwalter dies im Blick haben, kann der Anleger mit Mut und Zuversicht den Corona-Blues überwinden, zumindest bei der Geldanlage.
Die Krise kann Anleger beunruhigen. Was raten Sie? KATHRIN EICHLER Bei fallenden Kursen bekommen manche Anleger Angst und verkaufen ohne Plan ihre Anlagen. Das ist nicht empfehlenswert. Auch in unruhigen Zeiten darf man die langfristige Strategie nicht aus den Augen verlieren. Das kostet Nerven, hat sich erfahrungsgemäß aber ausgezahlt.
Aber wahrscheinlich sollte man nicht alles einfach so belassen, wie es ist?
KATHRIN EICHLER Nein, man muss immer beweglich bleiben. Es sind gegebenenfalls Quoten, also zum Beispiel die Anteile von Unternehmensanleihen oder Aktien, anzupassen. Die Frage nach der aktuellen Investitionsquote kann sogar entscheidend sein. In Krisen gilt noch immer: Cash is King. Je nach Inhalt der Vermögensanlage wird es auch notwendig sein, auf die epochalen Veränderungen deutlich zu reagieren und Branchenschwerpunkte zu ändern.
Privatanleger fühlen sich bei solchen Entscheidungen vielleicht überfordert.
KATHRIN EICHLER In der Tat ist immer, aber gerade jetzt eine solide Risikokontrolle notwendig. Dann müssen Anleger auch nicht nervös werden. Sie brauchen Berater, die sie als Sparringspartner mit Erfahrung und Kompetenz begleiten.
Wie verwalten Sie die Vermögen Ihrer Kunden?
KATHRIN EICHLER Wir vereinbaren mit jedem Kunden eine individuelle Anlagestrategie, nachdem wir wichtige Eckpunkte wie die persönlichen Ziele und die Risikobereitschaft besprochen haben. Jedes Depot ist individualisiert, wir bieten keine Baustein-Konzepte. Die Kunden können zum Beispiel bei der Auswahl von Aktien und Anleihen ganze Branchen oder Unternehmen ausschließen. Wir arbeiten unabhängig von Provisionsinteressen und sind inhabergeführt. Unser Ziel ist die langfristige Begleitung unserer Mandanten. Dazu zählen auch Themen wie ein Generationenwechsel im Zusammenhang mit Vermögensübertragungen oder Stiftungsgründungen.