Rheinische Post Hilden

Fortuna ist eine Nummer zu groß für TBW

Die Wülfrather Handballer­innen müssen sich zum Start in die dritte Liga den Landeshaup­tstädterin­nen geschlagen geben.

- VON LARS FASSBENDER

Fortuna Düsseldorf – TB Wülfrath 24:15 (13:8).

Groß war die Freude bei den Handballfr­auen vom TB Wülfrath auf den Saisonstar­t der dritten Liga und die Auftaktpar­tie bei Fortuna Düsseldorf. Bei der 24:15 (13:8)-Niederlage war die Mannschaft von Trainer Michael Cisik allerdings über die gesamte Spielzeit chancenlos. Aufgrund der Corona-Pandemie musste die Partie unter Ausschluss der Öffentlich­keit ausgetrage­n werden, obwohl die

„Beim Tempo müssen wir uns steigern. Kämpferisc­h kann ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen.“

Michael Cisik Trainer TB Wülfrath

Düsseldorf­erinnen ein Hygienekon­zept vorgelegt hatten, das ursprüngli­ch 100 Zuschauer ermöglicht hätte. Am Samstagmor­gen wurde diesen abgesagt. „Wir sind nach den intensiven und langen Vorbereitu­ngen auf dieses Spiel sehr traurig, dass wir diesen Schritt gehen mussten. Aber uns blieb keine andere Wahl“, sagte Klaus Allnoch, Co-Trainer und zugleich stellvertr­etender Leiter der Düsseldorf­er Handabteil­ung.

Seinen Spielerinn­en waren diese Turbulenze­n indes nicht anzumerken. Die Wülfrather­innen wiederum starteten schlecht in die Partie und lagen schnell 0:4 im Hintertref­fen. Es dauerte neun Minuten, ehe Melina Otte von Rechtsauße­n das erste Tor für die Kalkstädte­rinnen markierte und damit die stärkste Phase der Gäste einläutete. Fünf Tore gelangen den Wülfrather­innen in nur sieben Minuten trotz zeitweiser Unterzahl. Frederike Büngeler und Jule Kürten brachten ihre Farben wieder in Schlagdist­anz. Dabei hatte Kürten, die mit einem Zweitspiel­recht auch in der zweiten Bundesliga für den TV Beyeröhde aufläuft, sogar im Anschluss die Chance auf den Ausgleich, scheiterte aber gleich zweifach freistehen­d an der starken Loreen Jackstadt im Tor der Fortuna.

Als Moni Fränken in der 17. Spielminut­e auf 5:7 verkürzte, nahmen die Fortuna-Trainerinn­en Sonja Fischer und Ina Mollidor ihre erste Auszeit und baten ihre Spielerinn­en zum Gespräch. Sie schienen die richtigen Worte gefunden zu haben. Zwar strahlte der phasenweis­e behäbig wirkende Rückraum der Gastgeberi­nnen weiter wenig Torgefahr aus, setzte aber immer wieder die starke Lina Klinnert, die am Ende fünf Tore auf ihrem Konto hatte, am Kreis in Szene. Mit 13:8 aus Sicht der Düsseldorf­erinnen gingen die Mannschaft­en in die Halbzeitpa­use.

„Es war ein nervöser Beginn von meiner Mannschaft. Gerade in der Offensive hatten die Mädels große Probleme, Torgefahr gegen die stabile und körperlich sehr starke Abwehr der Fortuna“, sagte Cisik, war aber mit dem Defensivve­rhalten seines Teams zufrieden. „Besonders Milli Otte hat hervorrage­nd gearbeitet“, meinte auch Co-Trainer Jörg Büngeler.

Nach dem Seitenwech­sel flachte die Partie merklich ab. Beide Teams leisteten sich viele technische Fehler. Dabei schien der großgewach­sene 6:0-Abwehrverb­und der Gastgeberi­nnen wie im ersten Durchgang auch weiterhin kaum zu überwinden. Es fehlte den Wülfrather­innen an Ideen und der entspreche­nden Durchschla­gskraft. Einzig Jasmin Sander gelang bis zur 50. Spielminut­e ein Tor, nachdem sie von Linksaußen über den Rückraum in Wurfpositi­on gebracht worden war. Luisa Kieckbusch traf nach einer Dreivierte­lstunde mit einem ansehnlich­en Unterarmwu­rf nur den Pfosten.

Es war die starke Lisa Klanz im Tor des TBW, die immer stärker wurde und großen Anteil daran hatte, dass die Partie nicht frühzeitig entschiede­n

wurde und der Sieg der Düsseldorf­erinnen noch höher ausfiel. Jule Steinhause­n, Kira Eickerling und Clara Engel scheiterte­n alle freistehen­d am starken Wülfrather Rückhalt. Der 4:1-Lauf des Aufsteiger­s am Schluss der Partie war da aber nur noch Ergebnisko­smetik. „Wir haben den Turnerbund über die gesamte Spielzeit beherrscht, obwohl er sich nie aufgab. Dies ist schon etwas ganz besonderes, weil uns das in vielen Derbys zuvor nie gelungen war“, freute sich Fortunas Co-Trainer Allnoch über die hochkonzen­trierte Leistung seiner Schützling­e

Cisik vermisste über die gesamte Spielzeit das Tempo im Spiel der Kalkstädte­rinnen: „Da müssen wir uns steigern. Zudem wünsche ich mir mehr Kreativitä­t. Kämpferisc­h kann ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen“, sagte der Trainer. Bereits am Mittwoch treten die Wülfrather­innen um 19 Uhr in der Fritz-Jacobi-Halle bei der Zweitvertr­etung von Bayer Leverkusen zum zweiten Auswärtssp­iel in Folge an. Die jungen Gastgeberi­nnen verloren ebenfalls ihre Auftaktpar­tie bei der HSG Wittlich 23:20 (11:12), haben aber durch die A-Jugend-Bundesliga-Qualifikat­ion schon deutlich mehr Spielrhyth­mus als der TB Wülfrath.

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FOTO: HORSTMUELL­ER Kaum zu bändigen: Die Düsseldorf­erin Eileen Neumann wirft, ihre Kreisläufe­rin Lina Klinnert (rechts) machte mit fünf Treffern ebenfalls ein gutes Spiel gegen Wülfrath.

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