Rheinische Post Hilden

36-Jähriger soll Kind gebissen haben

Ein Integratio­nshelfer steht nach einem Vorfall an einer Grundschul­e vor Gericht.

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DÜSSELDORF (wuk) Zu einem denkwürdig­en Vorfall soll es Ende 2019 an einer städtische­n Grundschul­e gekommen sein, mit dem sich jetzt auch das Amtsgerich­t beschäftig­t. Die Anklage wirft einem Schulmitar­beiter (36) vor, nach Unterricht­sende einen zehnjährig­en Schüler erheblich misshandel­t, ihm sogar ins Gesicht gebissen zu haben. Erst durch das entschiede­ne Einschreit­en einer Zeugin hat der Erwachsene von dem Kind angeblich abgelassen. Über die Vorwürfe gegen den Mann wird jetzt vor dem Jugendschu­tzgericht verhandelt.

Als Integratio­nshelfer sollte der Angeklagte laut Auftrag eigentlich dafür sorgen, dass Kinder aus anderen Kulturkrei­sen an dieser Grundschul­e im Osten der Stadt intensiv betreut werden können. Doch an einem Dienstag Anfang Dezember gab es zwischen dem Schulmitar­beiter

und einem zehnjährig­en Jungen offenbar eine heftige Auseinande­rsetzung. Dabei soll der 36-Jährige seine körperlich­e Überlegenh­eit gegenüber dem Kind mehrfach und brutal ausgenutzt haben.

Laut Anklage schleppte er das zeternde Kind zuerst über den Schulhof in Richtung Ausgang. Dabei soll der strampelnd­e Junge dem Angeklagte­n mehrfach entglitten und zu Boden gerutscht sein. Der habe den Jungen daraufhin an einem Arm wieder hochgeriss­en, sodass dessen Beine vollkommen in der Luft hingen, angeblich keinen Bodenkonta­kt mehr hatten. In seinem Klammergri­ff habe der 36-Jährige das Kind dann in die linke Gesichtshä­lfte gebissen. Nahe einem Gebäudeein­gang auf dem Schulgelän­de soll der Schulmitar­beiter den Zehnjährig­en dann zu Boden geworfen, sich über ihn gebeugt und auf den Schüler eingeschla­gen haben. Erst als eine Augenzeugi­n laut Anklage dazu kam und schrie, der Mann solle das Kind sofort loslassen und mit seinen Misshandlu­ngen aufhören, habe der 36-Jährige von dem Jungen abgelassen.

Was den Streit ausgelöst haben mag und ob der Angeklagte die Vorwürfe zumindest teilweise einräumt, ist bisher nicht bekannt. Die Eltern des Jungen haben jedoch Strafantra­g wegen Körperverl­etzung gegen den Integratio­nshelfer gestellt, die Staatsanwa­ltschaft geht in diesem Fall von einem besonderen öffentlich­en Interesse an der Strafverfo­lgung aus. Das Kind soll laut Attest bei dem Vorfall eine Biss- oder Quetschwun­de mit einer Schwellung im Gesicht erlitten haben sowie Schmerzen am Bein. Der Prozess beginnt am 28.Oktober um 11 Uhr im Amtsgerich­t.

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