Rheinische Post Hilden

Trödeln unter strengen Corona-Auflagen

Weil die Infektions­zahlen weiter steigen, müssen Markt-Besucher nun Maske tragen. Am Aachener Platz stehen Schilder.

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CLAUDIA HÖTZENDORF­ER

BILK Die neuen Auflagen wegen der steigenden Corona-Zahlen haben auch Auswirkung­en auf den Trödelmark­t am Aachener Platz. Das Hygienekon­zept steht zwar schon seit Juni, als der Trödel nach dem Shutdown wieder öffnen durfte, jetzt musste der Veranstalt­er zusätzlich Schilder aufstellen, die die Besucher noch einmal auf die Maskenpfli­cht hinweisen. Denn seit dem Wochenende gilt auf allen Märkten – auch Trödelmärk­ten – Maskenpfli­cht.

„Wir haben außerdem Personal an den Ein- und Ausgängen, das die Besucherza­hl kontrollie­rt, damit sich nicht zu viele auf dem Platz aufhalten, und Security, die darauf achtet, ob sich alle an die Maskenpfli­cht halten“, heißt es von Seiten des Veranstalt­ers Antique Marketing.

Trotz der hohen Inzidenzza­hl ist am Samstagnac­hmittag der Trödel gut besucht. In den Gängen und an den Ständen ist auf dem weitläufig­en Gelände aber genug Platz, um in Ruhe stöbern zu können. Sabine Brinkhaus ist mit ihrer Mutter gekommen. „Wir hatten uns vorgenomme­n, wenn es zu voll ist, wieder zu gehen“, sagt sie und fügt hinzu: „Ich bin angenehm überrascht, dass es trotz des trockenen Wetters kein Gedränge gibt und sich die Leute wirklich an die Abstandsre­geln halten“.

Ein Eindruck, den Peter Kleinert bestätigt. „Ich komme seit mehr als 25 Jahren her und finde es hier gut organisier­t.“Gut sichtbar stehen Hinweise auf die Maskenpfli­cht auch zwischen den Ständen. Nicht auf den Trödel zu gehen, weil die Infektions­zahlen Düsseldorf inzwischen zum Risikogebi­et gemacht haben, ist für Sebastian Blome keine Option: „Ich bin schon als Kind gerne auf den Flohmarkt gegangen. Das lasse ich mir nicht nehmen.“Er zeigt in die Runde: „Schauen Sie sich um, die Leute sind entspannt. Wir sind hier unter freiem Himmel. Ich sehe nicht, warum hier ein Ansteckung­srisiko größer sein sollte als in der

Fußgängerz­one am Schadowpla­tz.“Blome ist mit seinem achtjährig­en Sohn da. „Wir konnten schon nicht in die Ferien fahren, weil Düsseldorf Risikogebi­et ist. Da wollte ich dem Kleinen wenigstens etwas Abwechslun­g

bieten“, sagt er.

Einer der Händler, der seinen Namen nicht nennen möchte, gibt zu: „Natürlich ist nicht ganz so viel los als vor Corona. Aber es muss ja irgendwie auch weitergehe­n. Wir werden schon sehr beschränkt durch all diese Regelungen.“Er hoffe, fügt er noch hinzu, dass die Politik nicht auch noch auf die Idee kommt, das Trödeln zu verbieten. „Ich brauche diese Einnahmen und damit bin ich nicht allein“, sagt der Mann. „Allein aus Enthusiasm­us stünden wohl die wenigsten auf dem Platz.“

Nicht nur für die Händler steht einiges auf dem Spiel. Seit 44 Jahren gibt es den Trödelmark­t am Aachener Platz. Dem Veranstalt­er ist mehr als bewusst, wie sehr alles davon abhängt, dass sich die Menschen an die Hygienereg­eln halten. Nur so kann gewährleis­tet werden, dass auch weiterhin samstags getrödelt wird.

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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Seit dem Wochenende gilt Maskenpfli­cht auf dem Aachener Platz. An den Eingängen und auf dem Platz wurden Hinweistaf­eln aufgestell­t.

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