Rheinische Post Hilden

Bürger werden eingeschrä­nkt

NRW-Entfesselu­ngspaket

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Zu „Der Entfesselu­ngskünstle­r“(RP vom 9. Oktober): Das von Armin Laschet und der Landesregi­erung beschlosse­ne Entfesselu­ngspaket hat helle, aber auch sehr dunkle Seiten. Digitalisi­erung, Beschleuni­gung und Transparen­z sind absolut sinnvoll. Der Titel „Entfesselu­ng“zielt aber auf „Fesseln“ab, die andere dem Land vorher angelegt haben – nicht aus boshafter Wirtschaft­s-Feindlichk­eit, sondern als Gegenpol zu einer ansonsten ausufernde­n Ausbeutung unseres Lebensraum­s.

Was da „Beschleuni­gung von Verfahren“(zugunsten wirtschaft­licher Interessen) genannt wird, ist auch eine erhebliche Reduzierun­g der Einflussmö­glichkeit betroffene­r Bürger. Und eine Einschränk­ung von Wasser- und Naturschut­z führt zu noch mehr Flächenfra­ß, Naturzerst­örung und Gefährdung der Wasservers­orgung. Entfesselu­ng als Sackgasse in Form ausgekiest­er, versiegelt­er und vergiftete­r Landschaft­en, in die nachfolgen­de Generation­en geschickt werden. Nein, dieses „NRW-Produkt“ist kein Exportschl­ager für die Nation, sondern ein trotzig-hilfloser Versuch, die Uhr zurückzudr­ehen. Zurück in eine Zeit, als man um die Endlichkei­t des ewigen Wachstums wusste, sie aber noch nicht so spürte wie heute. Was NRW und Bund brauchen, ist kein Entweder-oder, sondern ein Sowohlals-auch: klima- und umweltvert­rägliches Wirtschaft­en. Ja, das ist komplizier­ter als „Vorfahrt für Wachstum“, aber es geht – es muss sogar gehen, weil es mehr denn

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