100 Paar Kinderschuhe gespendet
Die Rotary-Stiftung Hilden-Haan und die Schuhhersteller Ara und Salamander haben ihre Kräfte gebündelt und 100 Kinder glücklich gemacht.
HILDEN/HAAN/LANGENFELD Die Mädchen und Jungen aus der Region suchten am Samstagvormittag im Langenfelder Outlet ihr Lieblingsmodell aus, um warm und trocken durch den anstehenden Winter zu kommen. Die vierjährige Marie strahlt über das ganze Gesicht und zeigt stolz ein Paar hübsche, hellbraune Winterstiefel mit glitzernden Sternen am Schaft. Sie sehen nicht nur toll aus, sie können auch was, wie sie vergnügt präsentiert: Bei jedem Schritt leuchten die Sterne mit einem hellen Licht auf. Marie kann es kaum erwarten, dass der Winter kommt, um die Stiefel endlich anzuziehen. Auch ihre Brüder, der 14-jährige Alan und der elfjährige Absalam, freuen sich über ein Paar neue Schuhe, die sie ganz alleine ausgesucht haben: Alan hat sich für elegante schwarze Boots entschieden, die sich für mehrere Anlässe einsetzen lassen. Absalam hat ein etwas sportlicheres Modell ausgesucht. Sie sind dankbar und wollen sorgsam mit den neuen Schuhen umgehen, um möglichst lange etwas davon zu haben.
Denn wie für alle Familien der 100 beschenkten Kinder ist auch für Familie Mohamad aus Hilden der Kauf neuer Winterschuhe ein seltener Luxus, wie Kerstin Holzapfel weiß. Die pädagogische Leitung der Sozialpädagogischen Einrichtung (SPE) Mühle in Hilden betreut gemeinsam mit ihren Kollegen bedürftige Familien in Hilden und kennt die Not der Betroffenen. Sie hatte die Idee zu dieser solidarischen Gemeinschaftsaktion: „Wir hatten mit Dr. Jürgen Schmidt vom Rotary Sozialfonds überlegt, was wir noch Gutes für unsere Zielgruppe machen könnten. Aus langen Beobachtungen weiß ich, dass unsere Klienten oft keine guten Schuhe haben. So entstand die Idee.“
Als Langenfelderin regte sie an, für diese Aktion beim Schuhhersteller Ara nachzufragen. Und weil die Organisationen in der Region gut vernetzt sind, kam über Rotarier Ulrich Back der Kontakt zum Ara-Retail-Verantwortlichen Sebastian Meyer zustande. Er hat sofort positiv auf die Anfrage reagiert. „Das war ein tolles Zusammenspiel mit kurzen Wegen“, lobt Holzapfel.
Obwohl die Corona-Krise gerade jetzt Industrie und Einzelhandel vieles abverlange, zögerte Meyer nicht, sich an dieser Aktion zu beteiligen: „Bei allen herrscht derzeit eine große Unsicherheit. In dieser Krisensituation befinden sich alle im Überlebensmodus. Und wir haben nun selbst am eigenen Leibe erfahren, wie schnell man unverschuldet in eine schwere Situation geraten kann.“Deswegen sei es gerade in diesen schweren Zeiten wichtig,
Solidarität zu üben und sich gegenseitig zu unterstützen. „Mit dieser Aktion wollen auch wir ein Zeichen setzen. Denn es funktioniert nur gemeinsam und nicht, wenn jeder für sich alleine kämpft. Wenn wir mit dieser Aktion ein bisschen dazu beitragen können, die Not anderer zu lindern, sind wir gerne dabei.“
Auch Rotarier Jürgen Schmidt zeigte sich begeistert und stellte das gute Miteinander zwischen allen Beteiligten heraus. Seit drei Jahren schon unterstützt die Stiftung soziale Initiativen und Projekte in der Region. Zuletzt wurden – gemeinsam mit der Mühle – Alltagsmasken für Bedürftige genäht. Nun die Schuh-Aktion: „Das ist eine tolle Idee von Frau Holzapfel gewesen und eine schöne Aktion.“Die SPE Mühle, der Verein „Du-ich-wir“sowie das Schutzhaus Mogli aus Erkrath
wählten die bedürftigen Familien aus. Von der Aktion profitieren insgesamt 60 Kinder aus Hilden und jeweils 20 Kinder aus Erkrath und Haan im Alter zwischen zwei und 17 Jahren.
Anfang April hat der Sozialfonds der Rotary Stiftung Hilden-Haan zahlreiche Projekte ins Leben gerufen, um Menschen, die durch die Corona-Pandemie in Not geraten sind, unbürokratisch und schnell zu helfen. Dazu zählten das Angebot hochwertiger Stoff-Masken ebenso wie Einkaufsgutscheine. Rund 40.000 Euro konnten bisher gesammelt werden, davon trug die Stiftung der hiesigen Rotarier selbst 10.000 Euro bei. In welchem Umfang bis zum Jahresende geholfen werden kann, hängt von der Spendenbereitschaft von Bürgern und Unternehmen ab.