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DÜSSELDORF (erer) Uwe Rösler weiß, dass drei Zähler beim Spiel in Hannover am Samstag (13 Uhr) viel mehr Wert hätten als nur in der Tabelle. „Es wäre für die Köpfe der Spieler unheimlich wichtig, aus Hannover etwas mitzunehmen“, sagt der Trainer, „und es ist auch möglich. Aber das geht nur als Mannschaft, und so müssen wir uns von der ersten Sekunde an verkaufen.“
Aus den vier Ligaspielen nahm Fortuna bisher nur vier Punkte mit. Dabei offenbarten die Düsseldorfer in allen Mannschaftsteilen noch Optimierungsbedarf. Besonders auffällig wird der große Umbruch im Kader auf der linken Seite. In der vergangenen Saison standen für diesen Flügel – defensiv wie offensiv – Niko Gießelmann, Markus Suttner, Diego Contento, Erik Thommy und Nana Ampomah zur Verfügung. Von den genannten Spielern steht keiner mehr im Kader.
Für den linken Part in der Viererkette holte Fortuna relativ früh Florian Hartherz. Der 27-Jährige kam mit der Empfehlung, gerade erst mit Arminia Bielefeld in die Bundesliga aufgestiegen zu sein und dabei 32 Ligaspiele absolviert zu haben. Das klingt nach viel Souveränität und Klasse. Davon war bisher aber nur wenig zu sehen. Weder im Zweikampfverhalten noch im Angriffsspiel konnte Hartherz, der sowohl in der Liga als auch im Pokal in Ingolstadt jede Minute auf dem Platz stand, über ein komplettes Spiel überzeugen.
Das Pech für Rösler: Hartherz’ Ersatzmann stieß erstens sehr spät zum Kader und ist zweitens noch nicht fit genug, um in absehbarer Zeit eine Option für die erste Elf zu sein. Leonardo Koutris, der auf Leihbasis von Olympiakos Piräus kam, muss sich nach einem Kreuzbandriss im Frühjahr 2020 noch in Wettkampfmodus bringen. Prognose: Er ist wohl erst nach der nächsten Länderspielpause im November eine Alternative.
Vor Hartherz durfte bisher meist Brandon Borrello ran. Der Australier überzeugte in der Saison 2017/18 für den 1. FC Kaiserslautern in der Zweiten Liga. Der Lohn: Ein Vertrag beim SC Freiburg, von dem er nun mit Kaufoption ausgeliehen ist. Bisher lieferte der 25-Jährige aber wenig Argumente dafür, über diese Option ernsthaft nachzudenken. Beim 2:2 gegen Regensburg musste er nach 45 Minuten direkt in der Kabine bleiben. Eigentlich hätte ihn Rösler sogar noch vorher auswechseln müssen.
Ersatzmann Kristoffer Peterson zeigte dann gute Ansätze, hätte sogar einen Assist bekommen, hätte Thomas Pledl einen Kopfball aus fünf Metern versenkt. Zur Wahrheit gehört aber, dass Peterson nach 30 Minuten platt war. Dem 25-Jährigen fehlt Spielpraxis. Ein Startelf-Einsatz ist derzeit ausgeschlossen.