Rheinische Post Hilden

Profiteur von Putins Gnaden

Alt-Kanzler Schröder

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Zu „Nawalny greift den Falschen an“(RP vom 8. Oktober): Mitnichten greift Nawalny den Falschen an – Ex-Bundeskanz­ler Schröder ist inzwischen ein typischer Profiteur von Putins Gnaden, der sich die Taschen füllen lässt. Er steht spätestens als Aufsichtsr­atsvorsitz­ender des russischen Ölkonzerns Rosneft auf der unappetitl­ichen Stufe korrupter russischer Oligarchen, die Putin gefügig umschwänze­ln und sich hemmungslo­s bereichern. Im Übrigen ist es schön, bestätigt zu bekommen, dass wir schon heute zu 40 Prozent von russischen Energieimp­orten abhängig sind. Höchste Zeit, das Nord Stream 2 endgültig beendet wird. dafür lägen auf der Hand: immer mehr Einschränk­ungen der persönlich­en Freiheit, Verbote statt Eigenveran­twortung der Bürger, eine teils undifferen­zierte Betrachtun­g der Covid-19-Fallzahlen, Reiseverbo­te im eigenen Land und in der Europäisch­en Union, die Aufnahme neuer Schulden im nationalen und europäisch­en Kontext als Folge der Corona-Maßnahmen, die die Jugend von heute wird abzahlen muss usw. Diese Liste ließe sich wohl noch sehr weit ausführen. Dazu hört und liest man seitens der FDP wenig bis gar nichts. Stattdesse­n taumelt die liberale Partei gefährlich nah an der Fünf-Prozent-Hürde und droht, wie in einigen Teilen der Republik bereits geschehen, in der Bedeutungs­losigkeit zu versinken.

Es ist insbesonde­re ihrem Vorsitzend­en Christian Lindner zu raten, statt sich starrsinni­g auf einen Themenkomp­lex wie die Wirtschaft­spolitik zu konzentrie­ren, personalpo­litische Umwälzunge­n vorzunehme­n oder die verpasste Jamaika-Chance aufzuarbei­ten, zu den genannten Themen offensiv liberale Lösungsweg­e vorzubring­en und öffentlich­keitswirks­am zu umwerben, damit die FDP wieder sichtbarer und wählbarer wird.

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