Matchwinner!
Marcel Sobottka muss auf einer komplett ungewohnten Position ran. Doch der 26-Jährige nimmt die Aufgabe an und wird beim 1:0 gegen den 1. FC Heidenheim auch noch zum Mann des Tages durch sein goldenes Tor in der Arena.
Wer wird denn nun Linksverteidiger spielen? Diese Frage stellten sich alle im und um den Verein vor Fortunas Zweitligaspiel gegen den 1. FC Heidenheim. Es gab verschiedene Möglichkeiten: Jean Zimmer, der die Position immerhin schon mal gespielt hat. Kristoffer Peterson, der zumindest Linksfuß ist. Uwe Rösler entschied sich aber für eine ganz andere Variante: Marcel Sobottka, der sonst im zentralen Mittelfeld zu Hause ist – und der Trainer lag damit genau richtig. Der 26-Jährige mutierte zum Matchwinner, nicht nur aufgrund
„Schnatterer wurde ausgewechselt – das sagt alles über die Leistung von ,Cello’ aus.“
Uwe Rösler
Fortunas Trainer über Marcel Sobottka
seines Tores beim 1:0-Sieg, sondern vor allem auch aufgrund seines Stellungsspiels und seines Zweikampfverhaltens.
Sobottka strahlte nach dem eminent wichtigen Erfolg. Eine komplette Umschulung in der Zukunft lehnt er dann aber doch ab. „Heute war das ganz gut“, sagte er. „Mal gucken, ob nächste Woche wieder einer fit ist, der da spielen kann.“Danach sieht es derzeit aber eher nicht aus. Florian Hartherz plagt sich mit Achillessehnenproblemen herum und fällt wohl noch Wochen aus, Leonardo Koutris ist im Aufbautraining nach seinem Kreuzbandriss. Beide dürften erst frühestens nach der Länderspielpause im November wieder in den Kader rücken. Und die erste Alternative, Luka Krajnc, wurde unter der Woche positiv auf Corona getestet, fällt aus bis er zwei negative Tests hintereinander vorweisen kann – und hat dann erst einmal einiges an Trainingsrücksrand aufzuholen.
Doch Rösler muss sich deshalb keine Sorgen machen. Sobottka bewarb sich förmlich um eine erneute Nominierung für das kommende Spiel beim 1. FC Nürnberg. „Er hat das auf der ungewohnten Position hervorragend gelöst, ein richtig gutes Spiel gemacht“, sagte Sportvorstand Uwe Klein. Coach Rösler nahm das Wort „überragend“in den Mund und erklärte anerkennend: „Schnatterer wurde ausgewechselt – das sagt alles über die Leistung von ,Cello’ aus.“Marc Schnatterer gilt als technisch bester und insgesamt gefährlichster Mann im Offensivspiel der Heidenheimer. Sein Arbeitstag war nach der ersten Halbzeit bereits beendet. Und auch von Sportvorstand Uwe Klein gab es ein Sonderlob: „Marcel hat das einfach sehr souverän gemacht.“
„Wir sind in der ersten Hälfte über die Zweikämpfe ins Spiel gekommen. Darauf können wir aufbauen, das war aber nur der erste Schritt“, analysierte Sobottka trocken. Genauso trocken, wie er den Ball zum 1:0 per Volleyschuss in den Torwinkel drosch. „Der Ball fällt rechts von mir runter und dann Augen zu und drauf. Ich hab ihn gut getroffen“, beschreibt der Torschütze. Es war sein erster Treffer für Fortuna seit dem 16. März 2018.
Häufig wurde Sobottka in den vergangenen Jahren von Verletzungen zurückgeworfen. Nun ist er fit, Trainer Rösler forderte von ihm zuletzt mehr Präsenz auf dem Spielfeld. Das setzte er am Freitagabend nahezu perfekt um – und wurde so zum Beispiel für den Aufwärtstrend der Fortuna, der in dieser Partie zu sehen war. Nun heißt es für Fortuna und Sobottka, Konstanz ins Spiel zu bekommen.
Sport B2