Professor sieht große Fortschritte im Corona-Kampf
HAAN (pec) Der Haaner Mediziner und Kommunalpolitiker Prof. Dr. Edwin Bölke sieht große Fortschritte bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie: „Mittlerweile sieht man, wie die Pandemie beendet werden kann“, betonte er jetzt im Gespräch mit der RP. Der Einsatz vom Impfstoffen werde dazu führen, dass sich immer weniger Menschen infizieren. Zusätzlich seien aber auch Antikörper wichtig für die Therapie von infizierten Personen. „Zuerst können wir vermutlich mit Antikörpern aus sogenannten Heilplasmen (humane Antikörper) viele Menschen davor bewahren, dass sie eine schwere Infektion bekommen“, sagt Bölke. Sobald man diese Antikörper synthetisch produzieren könne, werde man sie „millionenfach herstellen und einsetzen“. Dann gebe es doppelte Sicherheit: Impfung und damit Prävention – sowie Therapie und Verhinderung von schweren Fällen durch den rechtzeitigen Einsatz von Antikörpern.
Der Haaner Professor, der als Geschäftsführender Oberarzt an der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie des Universitätsklinikums Düsseldorf arbeitet, ist als Wissenschaftler weltweit vernetzt. Die Arbeitsgruppe, der er angehört, hat mittlerweile sehr viel über Covid-19 publiziert. Ihre Arbeit über Nutzen und Risiken von Mund-Nase-Masken sei mittlerweile 28.000 Mal heruntergeladen worden, berichtet Bölke, „eine weitere Arbeit im New England Journal of Medicine über die Feststellung, dass Menschen nach einer Infektion viele Monate später noch schützende Antikörper gegen SARS-CoV-2 haben, sogar mehr als 62.000 Mal.“
Gerade dieser Beitrag in einer der renommiertesten medizinischen Zeitschriften sei wichtig gewesen. „Eine lang anhaltende Immunität ist für einen Impfstoff essentiell“, sagt Bölke. „Einen raschen Abfall der Antikörper, wie er vor einigen Monaten befürchtet wurde, konnten wir nicht nachweisen“. Somit sei diese Hypothese vermutlich nichtzutreffend – „und das wiederum ist gut für die Bekämpfung des Coronavirus“.