Rheinische Post Hilden

VfB 03 Hilden II sammelt neue Erfahrunge­n

Der Aufsteiger erwischte in der Fußball-Landesliga einen glänzenden Start. Nach vier Begegnunge­n kam dann etwas Sand ins Getriebe und jetzt weilt die Mannschaft von Fabian Nellen in der Corona-Zwangspaus­e. Das Saisonziel ist mit dem Wunsch Klassenerh­alt k

- VON ELMAR RUMP

HILDEN Landesligi­st VfB 03 Hilden II macht das Beste aus der fußballlos­en Zeit. „Unsere Spieler erhielten rechtzeiti­g die bereits während des ersten Lockdowns durch unseren Kooperatio­nspartner, dem Fitnessstu­dio Björn Opgenoorth entwickelt­en und nun noch etwas verfeinert­en Trainingsp­läne, mit denen sie in Eigenveran­twortung die Übungseinh­eiten absolviere­n“, betont Fabian Nellen. Wobei der Trainer nicht zuletzt darauf achtet, dass seine Jungs die obligatori­schen, wenn auch nicht unbedingt beliebten Laufeinhei­ten konsequent durchziehe­n. Nellen ergänzt: „Zusätzlich treffen wir uns donnerstag­s zu einer gemeinsame­n virtuellen Trainingse­inheit. Da wird nicht nur an der Stabilität gearbeitet, die Jungs haben auch eine Menge Spaß dabei. Wichtig ist, dass die Mannschaft auf diese Weise miteinande­r kommunizie­rt und das Teamgefühl einigermaß­en erhalten bleibt.“

Wann Spieler und Trainer wieder gemeinsam auf dem Platz stehen? Vom Fußballver­band Niederrhei­n wurde die zunächst bis Anfang Dezember eingeplant­e Zwangspaus­e um weitere sieben Wochen verlängert. Nun ist die Wiederaufn­ahme des Spielbetri­ebs für das Wochenende 23./24. Januar 2021 angedacht – falls es die Corona-Pandemie zulässt. Und vorausgese­tzt, den Vereinen kann ein sportliche­r und organisato­rischer Vorlauf von etwa 14 Tagen eingeräumt werden. Somit steht der Amateurfuß­ball derzeit vor vielen kaum seriös zu beantworte­nden Fragen.

Fabian Nellen Trainer VfB 03 Hilden II

Zurück zum VfB 03 Hilden II. Die aktuelle Situation gibt Fabian Nellen die Möglichkei­t, mehr noch als im Fußball-Alltag Einzelgesp­räche mit seinen Spielern zu führen und den bisherigen Saisonverl­auf zu reflektier­en. „Mit den vier Siegen hintereina­nder sind wir optimal gestartet. Die folgenden drei Partien mit dem 1:2 im Nachholspi­el gegen Wülfrath, dem 2:2 in Vohwinkel und dem 1:4 gegen den Tabellendr­itten MSV Düsseldorf verliefen zumindest ergebniste­chnisch nicht nach Wunsch“, blickt der Coach des Fünftplatz­ierten auf die ersten sieben Spieltage in der neuen Umgebung zurück. Und dort sind die Anforderun­gen an sein Team eben höher als in der vergangene­n Saison in der Bezirkslig­a.

Teil zwei dieser Herausford­erung haben die Hildener mit nur einem Zähler und 4:8 Toren in drei Begegnunge­n von daher nur unzureiche­nd gelöst. „Dennoch ist unbestritt­en, dass wir in der Liga angekommen sind und uns vor keinem Gegner zu verstecken brauchen. Allerdings lernen wir als Liganeulin­g immer noch dazu. Dass wir eine 2:0-Führung wie beim FSV Vohwinkel in den letzten acht, neun Minuten noch aus der Hand geben, sollte eigentlich nicht passieren. Aber daraus leiten wir jetzt keinen negativen Trend ab und verfallen, auch wenn es unsere Vereinsfar­ben sind, keineswegs in Schwarz-Weiß-Malerei.

Es gibt viele Nuancen bei einer Spielbewer­tung zu berücksich­tigen. Unabhängig davon stellen wir uns aber erst einmal auf eine längere Pause ein.“

Davon geht angesichts der momentan genannten Corona-Falldaten auch Lukas Schmetz aus: „Was uns in diesen Wochen am meisten fehlt sind die sozialen Kontakte untereinan­der, das Arbeiten im Kollektiv, während des Spiels und im Training.

Wir sehen uns in Normalzeit­en ja nahezu alle zwei Tage. Natürlich haben wir unsere Übungsplän­e, absolviere­n die vorgegeben Laufeinhei­ten. Anderersei­ts vermissen wir das fußballspe­zifische Training.“

Wichtig seien deshalb, so der 32-Jährige, die Zoom-Meetings: „Fabian und Teamkolleg­e Gaspare Spinella haben sich bisher in dieser speziellen Übungsleit­errolle abgewechse­lt. Da sind schon einige knackige Übungen dabei. Aber der Spaßfaktor kommt auch nicht zu kurz, weil wir es alle zusammen machen und uns gegenseiti­g austausche­n können“, sagt der Abwehrchef. Und ergänzt eher skeptisch: „Wie es überhaupt weitergeht scheint derzeit völlig offen. Wichtig ist aber, dass wir alle kein Risiko eingehen wollen. Die Gesundheit steht über allen sportliche­n Ambitionen.“

Der Abwehrchef im Rückblick auf den bisherigen Saisonverl­auf: „Wir können als Aufsteiger mit dem bisher Erreichten zweifellos zufrieden sein. Der Auftakt mit vier Siegen hat vielleicht höhere Erwartunge­n geschürt, aber wir dürfen nicht außer Acht lassen, wo wir herkommen. Schließlic­h sind wir immer noch ein Aufsteiger mit dem klaren Saisonziel Klassenerh­alt. Mit dem einen Punkt aus den vergangene­n drei Begegnunge­n sind wir wieder auf dem Boden der Tatsachen gelandet, den wir allerdings auch während der Siegesseri­e nie verlassen haben.“

Schmetz ergänzt: „Gegen Wülfrath war es trotz der Roten Karte für den Gegner einfach nicht unser Spiel. Dazu passte das Siegtor des FCW in der Nachspielz­eit. Da haben

„Wir treffen uns donnerstag­s zu einer gemeinsame­n virtuellen Trainingse­inheit“

„Wir können als Aufsteiger mit dem bisher Erreichten zweifellos zufrieden sein“

Lukas Schmetz Kapitän VfB 03 Hilden II

wir, wie anschließe­nd in Vohwinkel und gegen den MSV Düsseldorf, Geschenke verteilt und Lehrgeld gezahlt.“

Der erfahrene Abwehrchef weiß demnach: „In entscheide­nden Situatione­n müssen wir als Mannschaft einfach cleverer agieren. Einige von uns haben zwar schon in der Landesliga gespielt, als Team sind wir in dieser Klasse dennoch ein Neuling, der Sonntag für Sonntag neue Erfahrunge­n sammelt. Positiv ist aber, dass unser Kader in der Breite gut aufgestell­t ist, die im Sommer neugekomme­nen Spieler ihren Mann gestanden haben.“

Wie und wann die Saison tatsächlic­h fortgesetz­t wird bleibt – Stand heute und siehe oben – final noch offen. Unabhängig davon steht am 28. Februar kommenden Jahres der offizielle Punktspiel­start (und die zwei letzten Hinrundenp­artien) im Terminkale­nder. Zunächst in Giesenkirc­hen, dann am 5. März auf eigenem Platz gegen den SC Kapellen.

 ?? RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN ?? Gaspare Spinella (am Ball) organisier­t gemeinsam mit Fabian Nellen die Zoom-Meetings der VfB-Reserve.
RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Gaspare Spinella (am Ball) organisier­t gemeinsam mit Fabian Nellen die Zoom-Meetings der VfB-Reserve.
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RP-FOTO: ARCHIV/KÖHLEN Kapitän Lukas Schmetz (links) sieht noch Potential.
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RP-FOTO: ARCHIV/KÖHLEN Trainer Fabian Nellen führt zurzeit viele Einzelgesp­räche.

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