RKI meldet mehr Syphilis-Fälle
25 Fälle pro 100.000 Einwohner: Damit liegt Düsseldorf über dem Bundesschnitt.
DÜSSELDORF Das Robert-Koch-Institut (RKI) vermeldet erneut alarmierende Infektionszahlen. Dieses mal aber über eine Krankheit, die aus dem Blick der Öffentlichkeit schon seit langem verschwunden ist: die Syphilis. In dem vor kurzem erschienenen Epidemiologischen Bulletin nennt das Berliner Institut für das Jahr 2019 insgesamt 7889 Fälle der meldepflichtigen Geschlechtskrankheit in ganz Deutschland. Das sind so viele noch nie seit Einführung des Infektionsschutzgesetzes im Jahr 2001. Das Plus im Vergleich zum Vorjahr liegt bei sieben Prozent.
Beunruhigend ist auch ein Blick in die Düsseldorfer Zahlen. So liegt die Syphilis-Inzidenz mit fast 25 Fällen je 100.000 Einwohner deutlich über dem Bundesdurchschnitt, der nur bei 9,5 Fällen liegt. Damit ist die Zahl der Betroffenen sogar um fast 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Auch der Blick ins benachbarte Köln stimmt sorgenvoll: Dort ist die Inzidenz mit fast 58 Fällen sogar mehr als doppelt so hoch, das Plus zum Vorjahr liegt sogar bei mehr als 34 Prozent.
Übertragen wird die Krankheit durch Sex und Blut. Bei den Betroffenen handelt es sich laut Robert-Koch-Institut hauptsächlich um homo- und bisexuelle Männern. Fast die Hälfte der infizierten
Männer waren dazu noch HIV-positiv. Die Infizierten waren im Durchschnitt 40 Jahre alt. Die höchste Inzidenz gibt es unter Männern im Alter von 30 bis 39 Jahren (38,8). Der Anteil der Frauen liegt nur bei knapp sechs Prozent.
Experten vermuten, dass der Anstieg vor allem damit zusammenhängt, dass Safer Sex seltener praktiziert wird. Das wiederum liege auch daran, dass Krankheiten wie Aids ihren Schrecken verloren haben. Auch ein häufiger Partnerwechsel gehört zu den Risikofaktoren.
Immerhin: Die durch Bakterien hervorgerufene Krankheit ist mit Antibiotika gut behandel- und auch heilbar.