Mehr als 600 Kinder in Hilden geboren
Im St.-Josefs-Krankenhaus dürfen Väter die Geburt ihres Kindes begleiten – das ist in Zeiten von Corona nicht überall die Regel. In Hilden können sie bis zur Entlassung von Mutter und Kind dabei bleiben. Die Zahl der Entbindungen stagniert.
HILDEN Belastung. „Insgesamt war es anstrengender, aber auch ruhiger, da es nur eine Begleitperson im Kreißsaal gab“, fasst sie zusammen.
Es gab auch Geburten von Müttern, die zur Zeit der Entbindung mit dem Coronavirus infiziert waren. „Die Ärzte und Hebammen arbeiteten dabei mit besonderen Schutzmaßnahmen, zum Beispiel mit zusätzlichen Visieren“, erklärt sie. Der Schutz der Mitarbeiter stehe dabei im Vordergrund. Größere Probleme habe es aber deswegen nicht gegeben. „Wir konnten alle Mütter und Kinder gesund nach Hause entlassen.“
Die Anzahl der Geburten im einzigen Hildener Krankenhaus ist in etwa konstant geblieben. Es kamen im vergangenen Jahr 602 Kinder zur Welt. 2019 gab es 607 Geburten, 2018 waren es genau 600. Ebenfalls gleich geblieben ist der Anteil der Kaiserschnitte. Er lag im vergangenen Jahr sowie auch in den Vorjahren bei etwa einem Drittel der Geburten. Bislang waren noch keine Veränderungen bei den Geburtenzahlen zu verzeichnen, die auf die Corona-Pandemie zurückzuführen sind. Das könnte sich aber ändern. „Für den Januar haben wir knapp 60 Anmeldungen zur Geburt“, berichtet Tschirner. „Das sind deutlich mehr als in diesem Monat üblich.“
Aus wirtschaftlicher Sicht lohnt sich eine Geburtshilfe erst bei 800 bis 1000 Geburten pro Jahr. Eine Querfinanzierung durch andere Abteilungen sei daher notwendig, aber nicht ungewöhnlich, sagt Cerstin Tschirner. Auch beim Personal gebe es keine Probleme. „Wir haben ein stabiles Team, das schon lange hier arbeitet“, erklärt die Unternehmenssprecherin. „Auch die Besetzung der Hebammen-Stellen haben wir gut im Griff.“
Die Frauenheilkunde setzt sich aus der Geburtshilfe und der Gynäkologie zusammen. Das Brustzentrum im Hildener Krankenhaus ist eine Abteilung für Senologie, einem Spezialgebiet der Gynäkologie. „Wir haben eines der stärksten Brustzentren der Region und sind auch in der Frauenheilkunde allgemein gut aufgestellt“, sagt Tschirner. Daher bilde das Angebot eine Einheit und sei inklusive der Geburtshilfe auch für die Zukunft gesichert.