Streit zwischen LEG und Handwerkern eskaliert
Das Wohnungsunternehmen geht juristisch gegen die streikenden Mitarbeiter einer Tochtergesellschaft vor.
DÜSSELDORF Der Konflikt zwischen dem Wohnungsunternehmen LEG und Verdi ist am Freitag ein Fall für das Arbeitsgericht in Berlin. Der börsennotierte Konzern war per einstweiliger Verfügung gegen den von der Gewerkschaft organisierten Streik von Mitarbeitern der Technik-Service-Plus GmbH (TSP) vorgegangen. Im mit zur LEG gehörenden Unternehmen mit Sitz in Düsseldorf erledigen 420 Mitarbeiter Handwerkstätigkeiten in den zum Bestand gehörenden 145.000 Mietwohnungen.
Die LEG stellt infrage, ob Verdi für die TSP als Handwerksunternehmen zuständig ist. Verdi beruft sich auf die gegebene Verantwortlichkeit für die Wohnungswirtschaft, wie Andrea Becker am Donnerstag bei einer Pressekonferenz ausführte.
Grund für den Streit ist das Bestreben von Verdi, einen Tarifvertrag für die Beschäftigten der TSP durchsetzen zu wollen, was von der LEG abgelehnt wird. Das Unternehmen verweist auf marktübliche Bezahlung und darauf, über die Mitarbeiterinteressen mit dem gewählten Betriebsrat zu verhandeln. So seien etwa zusätzliche Urlaubstage
vereinbart worden. Gespräche mit Verdi werden abgelehnt.
Ein Viertel der Beschäftigten hat seit November insgesamt 21 Streiktage hinter sich, um den Forderungen Nachdruck zu verleihen. Verdi begründet diese unter anderem mit 80 bis 90 Prozent tariflich Angestellten bei der LEG sowie Rekordgewinnen. „Wenn die LEG keinen Tarifvertrag abschließt, wer soll es dann tun?“, fragt Becker. TSP-Mitarbeiter Björn Cerny sieht den Wert eines Tarifvertrags unter anderem darin, dass der Verdienst nicht davon abhängt, „wie gut sich einer verkaufen kann“.