Unitas Haan setzt sich wieder höhere Ziele
Urgestein Marcel Billen verlängert, Sören Völker und Moritz Ziegler kehren zurück – und von der SG Langenfeld kommt Ole Völker.
HAAN Seit Anfang November fristet der Amateursport in Deutschland ein Schattendasein, denn aufgrund des aktuellen Lockdowns in der Corona-Pandemie sind weder Spiele noch Mannschaftstraining erlaubt. Dreieinhalb Monate Stillstand, die Gift für die Fitness der Sportler sind, denn Laufen allein macht die Qualität eines Ballkünstlers nicht aus. Auch deshalb sind die Handballer der Unitas Haan froh, dass der Verband Niederrhein jetzt den Abbruch dieser Saison ankündigte. Denn kein Sportler glaubt momentan wirklich daran, dass der Lockdown nach der Bund- und Länderkonferenz am Mittwoch wenige Tage später beendet ist.
In einer Saison des Umbruchs kommt das den Unitas-Verantwortlichen sogar entgegen, denn in der Oberliga sind die Haaner mit vier Niederlagen in vier Partien Schlusslicht. „Rein sportlich wäre es schwierig, den Abstieg noch abzuwenden. Jetzt haben wir aber Planungssicherheit“, erklärt Stefan Panthel, seit der letzten Jahresversammlung 2. Vorsitzender der DJK. Er erläutert: „Jetzt können wir ganz entspannt die Vorbereitung auf die neue Spielzeit und eine Saisoneröffnung planen, außerdem unsere Sponsoren ansprechen.“
„Mittelfristig wollen wir mit der ersten Mannschaft in die Nordrheinliga“
Stefan Panthel über die Ziele der Unitas Haan
Der frühere Regionalliga-Kreisläufer steckt mitten in den Kaderplanungen für die Meisterschaftsrunde 2021/22. „Ich habe noch nicht alle Anrufe getätigt, die ich wollte“, gesteht er. Gleichwohl kann sich das Ergebnis seiner Arbeit schon sehen lassen. „Der Kader der ersten Mannschaft umfasst 14 Leistungsträger“, sagt er und ergänzt: „Damit haben wir die Basis für eine gute Oberliga-Saison gelegt.“Denn an den zukünftigen Zielen lässt der stellvertretende Vorsitzende keinen Zweifel: „Mittelfristig wollen wir mit der ersten Mannschaft in die Nordrheinliga kommen, langfristig soll da aber noch nicht Schluss sein.“Doch nicht nur das Oberliga-Team hat der Unitas-Vorstand im Blick, sondern auch die in der Landesliga spielende Zweite sowie die aktuell in der Bezirksliga beheimatete Dritte. „Mit einer guten Mischung von erfahrenen und jungen, talentierten Spielern wollen wir erreichen, dass alle Mannschaften in der oberen Tabellenhälfte mitspielen“, führt Panthel aus.
Im Fokus aller Gespräche steht dabei das „Projekt Unitas“, wie es Stefan Panthel formuliert. Das Leitthema lautet: „Haaner spielen für Haan.“Eine einfache Formel, mit der sich der Familienverein zu neuen Höhen aufschwingen und zugleich Fans, Förderer und auch die Stadt und Politiker mitnehmen will. Die Identifikation mit dem Klub steigern, heißt die Devise. Deshalb legt der Verein seine Fokus auch auf
die Intensivierung der Nachwuchsarbeit.
Ein wichtiges Zeichen für die Entwicklung des Haaner Oberliga-Teams ist außerdem der Verbleib von Marcel Billen, der zwar in Solingen wohnt, aber längst als Unitas-Urgestein gilt. Sein schnelles und agiles Angriffsspiel sowie die bei den Gegnern gefürchteten Tempogegenstöße begeistern seit zehn Jahren die Fans in der Halle an der Adlerstraße. Für Stefan Panthel steht fest: „All seine Eigenschaften machen ihn zum besten Rechtsaußen der Oberliga.“Mit Linkshänder Moritz Ziegler und Abwehrspezialist Sören Völker, die zuletzt für den Ohligser TV aufliefen, entschieden sich außerdem zwei weitere Haaner zur Rückkehr.
Ganz frisch ist zudem die Verpflichtung von Ole Völker. „Das ist unser Wunschtransfer“, strahlt Panthel übers ganze Gesicht. Die Qualitäten des 24-Jährigen? „Er bringt eine Riesenerfahrung mit, ist flexibel einsetzbar, hinten im Innenblock und vorne im Rückraum stark. Um ihn herum können wir eine Mannschaft aufbauen, die sechs bis sieben Jahre am Stück zusammenspielt“, charakterisiert Panthel den Neuzugang, der in der Regionalliga für die SG Langenfeld und die SG Ratingen auflief sowie davor für den Bergischen HC spielte.
Zweifellos ein Königstransfer für die Unitas, der Hoffnung auf eine erfolgreiche Zukunft macht. Zugleich sind die drei Brüder Ole, Sören und Nils Völker als Sprösslinge einer alteingesessenen Haaner Familie damit wieder im Klub vereint – und ein Symbol für das „Projekt Unitas“.