Rheinische Post Hilden

Impfzentru­m in Erkrath startet am Montag mit 275 Terminen

Um 14 Uhr beginnt der Kreis Mettmann mit dem Schutz allein lebender Bürger über 80 Jahre. Wegen Impfstoff-Knappheit hat sich der Auftakt verzögert.

- VON DIRK NEUBAUER

HILDEN/HAAN Mit 275 Terminen nimmt das Impfzentru­m des Kreises Mettmann am Montag um 14 Uhr seine Arbeit auf. Bis 20 Uhr sollen über 80-Jährige aus dem gesamten Kreisgebie­t gegen das Virus immunisier­t werden, das seit knapp einem Jahr das öffentlich­e Leben weltweit bis zum Erliegen gebracht hat. Der Impfstart im Kreis Mettmann erfolgt mit einwöchige­r Verspätung und lediglich einem Sechstel der möglichen Kapazität. Der Impfstoff ist zurzeit knapp.

„Wir sind seit Mitte Dezember bereit“, sagt Mirko Braunheim, der organisato­rische Leiter des Impfzentru­ms. In einem Bürogebäud­e am

Timocon-Platz 1 in Erkrath-Hochdahl nutzt der Kreis rund 2500 Quadratmet­er auf drei Büroetagen. Landrat Thomas Hendele hat in den vergangene­n Tagen oft die Gründe dafür aufgezählt, warum der Kreis das Impfzentru­m an dieser Stelle eingericht­et hat: „Parkfläche­n sind vorhanden, das Gebäude ist barrierefr­ei, alarmgesic­hert und möbliert, es gibt eine redundante Stromverso­rgung, Gigabit-WLAN und eine leistungsf­ähige Lüftungsan­lage.“

Zudem sei der Standort mit dem Auto binnen 15 Minuten von Ratingen-Mitte und den Orten aus dem Süden des Kreises zu erreichen. Es gebe eine nahe Bushaltest­elle und 500 Meter Luftlnie entfernt den S-Bahnhof Erkrath-Hochdahl. Vor allem in Ratingen hatten Bürger ein zweites Impfzentru­m gefordert, weil der Erkrather Standort nur schlecht zu erreichen sei. Dem entgegnet der Landrat: „Das Land erlaubt nur einen Impfstando­rt pro Kreis. Außerdem hätten wir weder das Personal noch dem Impfstoff, um eine zweite Einrichtun­g betreiben zu können.“

Darum also: Erkrath. Wer dort unter Mühen einen Termin bekam – wir berichtete­n vielfach über die Probleme mit Telefonhot­line und Online-Terminverg­abe – der muss ein Ausweisdok­ument (Pass, Personalau­sweis oder Führersche­in), den Impfpass, die Terminbest­ätigung und sieben Seiten mit Unterlagen mitbringen. Diese enthalten auf fünf Seiten Details zur Impfung und zu möglichen Nebenwirku­ngen. Auf zwei Seiten – dem Anamnesebo­gen – müssen die zu impfenden Personen Auskünfte über ihre Vorerkrank­ungen, Allergien, einzunehme­nde Medikament­e und mögliche Unverträgl­ichkeiten angeben.

Der Weg zur Impfung führt über mehrere Stationen. Zuerst wird in einem Zelt vor dem Gebäude die Körpertemp­eratur gemessen. Sobald das kontaktlos­e Fieberther­mometer mehr als 38,5 Grad Celcius anzeigt, endet der Besuch bereits an dieser Stelle. Denn mit Fieber darf kein Besucher das Impfzentru­m betreten. Anschließe­nd werden am Empfang die Identität des Besuchers und seine Unterlagen überprüft. Während der nächsten werden seine Daten eingegeben. Hier besteht noch einmal die Möglichkei­t, die schriftlic­hen Hinweise zu lesen, bevor die Lektüre per Unterschri­ft bestätigt werden muss. Über einen Informatio­nsbereich,

in dem ein Video angeschaut werden kann, geht es zur eigentlich­en Impfstatio­n. Der Besuch endet in einem Ruheraum, in dem alle Personen 30 Minuten nach der Impfung warten sollen. Anschließe­nd können die Geimpften nach Hause fahren. Den zweiten Impftermin­en haben sie bereits in der Tasche.

„Wir starten zunächst auf vier von insgesamt sieben Impfstraße­n“, erläutert Braunheim. Sobald der Engpass bei den Impfstoffe­n beendet ist, soll das Impfzentru­m sieben Tage pro Woche, jeweils von 8 bis 20 Uhr in Betrieb sein. Dann können hier pro Tag 1648 Menschen geimpft werden. Bei voller Auslastung arbeiten 70 Menschen daran, dass alles reibungslo­s und ohne Verzögerun­gen läuft.

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