Hildener möchte Schulleiter werden
Bewerbung für die geplante neue städtische Gesamtschule Mettmann.
HILDEN/METTMANN Matthias Messing ist didaktischer Leiter der Sekundarschule Hilden. Diese Aufgabe führt er in Vollzeit aus. Noch. Ehrenamtlich hat der 50-Jährige, der seit 20 Jahren Lehrer ist, sich im Vorbereitungsteam für die Gesamtschule Mettmann eingebracht. Die ist nun als „Städtische Gesamtschule Mettmann“beschlossene Sache. „Und nun gehen wir in die Vorbereitungen für das erste Schuljahr“, freut sich der Pädagoge, der gerne Schulleiter werden möchte. „Schaut man auf die Anmeldezahlen, dann ist diese Schulgründung offensichtlich goldrichtig.“
Sogenannte Funktionsstellen wie die des Schulleiters werden jetzt ausgeschrieben, seine Bewerbung ist fertig. „Ich war nicht auf der Suche nach einem Posten als Schulleiter“, sagt der vierfache Vater. „Ich möchte in meiner Heimatstadt Mettmann etwas realisieren.“Nämlich eine Schule des Gemeinsamen Lernens, wie er den Inklusionsgedanken formuliert, an dem Schüler gerne sind und nicht nur, weil sie es müssen. „Ich komme aus der ehrenamtlichen Kinder- und Jugendarbeit und möchte die Schule zu einem Ort werden lassen, an dem es Freude macht zu lernen und zu sein.“
Dafür ist eine Menge zu tun, das Zeitfenster ist nicht gerade üppig und die Beschränkungen des Lockdowns – das Vorbereitsungsteam kommuniziert überwiegend per Video-Konferenzen – macht es nicht leichter. „Das wird sicher kein ruhiger Job in den ersten Jahren. Auf uns wartet eine Menge Arbeit.“Das didaktische Konzept für die Ganztagsschule steht. Aber wichtige Fragen müssen jetzt in der Aufbauphase geklärt werden. Etwa Fragen, welches Schulbuch in bestimmten Fächern angeschafft wird oder wo anstelle dessen auf Digitalisierung gesetzt wird. Überhaupt spielt die Medienkompetenz, die „natürlich vermittelt werden muss“, eine wesentliche Rolle. Wird dazu auf mobile Lösungen oder einen Computerraum gesetzt? Fragen, die in Gesprächen mit Kollegen – eine Kernmannschaft steht bereit, „Wir sind schon gut aufgestellt“, welche Kollegen etwa für weitere Fremdsprachen ins Team kommen sollen, wird auf zukünftigen Schulkonferenzen mit Schülern, Eltern und Lehrern besprochen – und unter der fachlichen Dienstaufsicht Karin Büschenfelds von der Bezirksregierung Düsseldorf realisiert werden.
Zur lebenswerten Gesamtschule gehört nicht allein die Vermittlung von Kompetenzen und Wissen von Mathe, Englisch, Politik und Bio. Unterrichtet wird beispielsweise Hauswirtschaft. „Das hat nun gar nichts mit den 50er Jahren zu tun“, Aspekte von Haushaltsbuch führen über die Ernährungspyramide bis zur Saisonalität
regionaler Produkte soll vermittelt werde. „Fachübergreifendes Lernen“gehört zum Konzept. Also würde über die Erdbeere als Gattung in Bio gesprochen, warum sie im Februar aus dem sonnigen Süden eingeflogen einen schlechten Öko-Fußabdruck hinterlässt in Politik debattiert und über ihre (sommerliche) Zubereitung in Hauswirtschaft gesprochen.
Das Gebäude ist nicht bezugsfähig, seit 2013 beschlossen wurde, die Hauptschule auslaufen zu lassen, wurde keine Investition mehr vorgenommen. „Aber wir gucken, was in Fachräumen wie für Musik, Chemie oder Physik nutzbar ist.“Landkarten, die heute nicht mehr existierende Ländergrenzen zeigen, sind es sicher nicht. Die Schulküche, mit Kochnischen für Schülergruppen, sehr wohl. Auch das ein Plan des Schulleiters in spe, „irgendwann eine Mensa zu haben, die täglich frisch kocht“. Nicht nur, um Lebensmittel als Mittel um Leben zu genießen, sondern als Platz, an dem „gemeinsam Zeit verbracht wird, etwa beim Essen“.