Graue Zellen, verständlich erklärt
DÜSSELDORF (RP) Das Gehirn: Jeder hat eins (trotz gelegentlich gegenteiligen Eindrucks) und benutzt es fast ständig. Und trotzdem weiß der Durchschnittsmensch nicht allzu viel über die graue Masse zwischen den Schädelknochen.
Das galt bis vor Kurzem auch für RP-Chefredakteur Moritz Döbler. Einige seiner Fragen zum großen Mysterium Hirn ist er nun aber losgeworden. Für die aktuelle Episode des RP-Podcasts „Aufwacher“sprach er mit der Neurowissenschaftlerin Svenja Caspers.
Die Leiterin des Instituts für Anatomie I an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf ist nicht nur Diplom-Kauffrau und -Volkswirtin mit zwei Doktortiteln, sondern hat zudem die Gabe, komplexe wissenschaftliche Zusammenhänge verständlich zu erklären. Das stellt sie in Folge 2 der „Döbler-Dialoge“, einer monatlichen Interviewserie im Aufwacher-Podcast, unter Beweis.
So erklärt sie unter anderem, warum Männer zwar ein größeres Gehirn haben als Frauen und Pottwale ein größeres als Spatzen, das aber nicht notwendigerweise auf größere Intelligenz schließen lässt. Ohnehin:
Das mit der Intelligenz ist eben so eine Sache. Caspers, die nie einen IQ-Test gemacht hat, bezweifelt zwar nicht, dass solche Tests ihren Sinn haben mögen. Aber: „Nur weil jemand laut IQ-Test intelligent ist, heißt das nicht, dass er in seinem Leben viel erreichen wird.“Klug ist eben eine Frage der Definition – und ja, es gibt auch so etwas wie emotionale Intelligenz. Im Podcast erklärt sie unter anderem, wie bildgebende Verfahren das Gehirn als Sitz emotionaler Aktivität zeigen.
Ein erhabener Moment sei es für sie gewesen, im OP das Gehirn eines lebenden Menschen genauer zu betrachten, gibt Caspers zu. „Dieses Organ steuert unseren ganzen Körper, unser Fühlen, unsere Persönlichkeit – und sieht trotzdem von außen an jeder Stelle gleich aus. Das ist schon sehr spannend.“
Zu hören ist die Episode ab sofort im Aufwacher-Podcast. Scannen Sie einfach mit der Kamera-App Ihres Handys den QR-Code oben.