In der Muttersprache des Marketings
Die Hochschule Niederrhein richtet sich internationaler aus und bietet mit „Sales and Marketing“zum ersten Mal einen Studiengang komplett in englischer Sprache an. Ein Auslandssemester ist für die Studierenden dabei obligatorisch.
MÖNCHENGLADBACH Modern, innovativ, international: Der neue Bachelor „Sales and Marketing“soll sich von ähnlichen BWL-Studiengängen deutlich unterscheiden. „Wir bieten einen hochwertigen Studiengang mit nur 60 Plätzen für ambitionierte Studierende“, sagt Studiengangsleiter Georg Oecking, Professor für Controlling an der Hochschule Niederrhein. „Das ist der Studiengang, den ich meinen Kindern empfehlen werde.“
Der Bachelor „Sales and Marketing“ist der erste komplett englischsprachige am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften. „Damit
„Wer aus unserer Region in englischer Sprache studieren wollte, ging bisher über die Grenze“
Georg Oecking Professor für Controlling an der Hochschule Niederrhein
konkurrieren wir mit den niederländischen und anderen ausländischen Hochschulen“, sagt Oecking. „Wer aus unserer Region in englischer Sprache studieren wollte, ging bisher über die Grenze.“Auch wolle der neue Studiengang internationale Gaststudenten anziehen und so den Campus bunt und lebendig machen. „Bisher konnten wir zwar unsere Studierenden in alle Welt schicken – aber keine Gaststudenten aufnehmen, weil wir eben kein englischsprachiges Angebot hatten“, so Oecking. Für die Studierenden sei die englischsprachige Ausbildung ein entscheidender Wettbewerbsvorteil, der ihnen internationale berufliche Wege eröffnen werde.
Neben dem obligatorischen Auslandsaufenthalt im fünften Semester unterscheidet sich der neue Studiengang deutlich von BWL-Angeboten, in denen sich Hunderte Studierende in einer Vorlesung drängen: In Mönchengladbach soll in Kleingruppen gearbeitet und Wissen weniger durch Frontalunterricht und stattdessen vor allem durch Projektarbeit und Fallstudien vermittelt werden. Die Studierenden lernen, nachhaltige Vertriebs- und Marketingstrategien
zu entwickeln und sich erfolgreich kunden- und wettbewerbsorientiert zu positionieren. Auf dem Stundenplan stehen moderne Themen wie Big Data, Social Media Marketing oder E-Commerce. „Das sind Themen, für die die Unternehmen jetzt Experten brauchen, wir richten uns also nach den aktuellsten Anforderungen der Wirtschaft“, sagt Georg Oecking. Die Studenten erstellen zudem Marketingkonzepte, Businesspläne und erarbeiten eine Existenzgründung. Es werden Vertriebskonzepte entwickelt und Projektmanagement trainiert. Unternehmen aus der
Region stellen zudem praktische Aufgaben an die Studierenden, die daraufhin in Kleingruppen an dem Problem arbeiten und der Firma eine Lösung präsentieren. „So bauen wir ein ideales Verständnis zwischen Theorie und Praxis auf“, sagt Isabell Mack, die den neuen Studiengang vermarktet und auch unterrichten wird.
Übrigens: Dank der kleinen Gruppen haben die Studierenden direkten Kontakt zu den Lehrenden und können sich mit ihnen austauschen. „Wir möchten mit unserer Art der Lehre die Selbstständigkeit und persönliche Entwicklung der Studierenden fördern“, so Isabell Mack. „Wir begleiten, unterstützen und coachen sie auf ihrem individuellen Weg – auch wenn es um die Frage geht, wo und wie das Auslandssemester verbracht werden soll. Möchten die Studierenden an eine unserer Partnerhochschulen oder lieber ein Praktikum im Ausland machen?“
Apropos Ausland: Neben Englisch steht für die Studierenden des neuen Studiengangs noch eine weitere Sprache auf dem Stundenplan, die sie bis Ende des Bachelor-Studiums verhandlungssicher beherrschen sollen. Außerdem vermittelt das Studium interkulturelle Kompetenzen, natürlich breite Kenntnisse und Fähigkeiten in Marketing, Vertrieb und Betriebswirtschaft sowie diverse Soft Skills: „Unsere Studierenden lernen, Konflikte zielorientiert zu lösen, Termine einzuhalten und Lösungen eigenständig zu erarbeiten sowie vorzutragen, und erhalten durch die Anwendung zahlreicher moderner Kommunikationsmittel einen digitalen Vorsprung, mit dem sie sich erfolgreich im Zeitalter der digitalen Transformation und ihren Herausforderungen behaupten können“, sagt Georg Oecking.
Besonders gefragt seien in den Unternehmen derzeit übrigens Vertriebsprofis, so der Professor. „Die meisten Absolventen wollen aber ins Marketing und werden oft auch dafür ausgebildet. Aber: Der Vertrieb entwickelt sich gerade in Richtung Social Media, das ist natürlich wesentlich interessanter für junge Menschen als früher. Zudem haben wir den Ansatz, Marketing und Vertrieb zu vernetzen, sodass wir Absolventen ausbilden, die auf dem Markt sehr gefragt sein werden.“Arbeiten können diese – im In- und Ausland – dann beispielsweise als Sales Manager, E-Commerce Manager, Marketing Manager, Online Marketing Manager, Buyer oder Brand Manager.
Der neue Studiengang startet zum kommenden Wintersemester, also Mitte September 2021. Vom 3. Mai bis 15. Juli können sich interessierte Abiturienten aus dem Inund Ausland bewerben. „Da wir nur 60 Studierende aufnehmen, werden wir einen Numerus clausus haben, über dessen Höhe wir jetzt natürlich noch nichts sagen können“, sagt Georg Oecking. Der Studiengang schließt mit dem Bachelor ab und wird in Vollzeit angeboten, die Regelstudienzeit beträgt sechs Semester.