Ein stolzer Schlupkothener Fußballer
Die Nachricht verbreitete sich in Wülfrath wie ein Lauffeuer. Überraschend verstarb am vergangenen Sonntag im Alter von 79 Jahren Gerd Willi Lax. Vor allem die lokale Sportszene trauert um eine stets faire, aufrechte und gradlinige Persönlichkeit. Er gehörte dem 1. FC Wülfrath und einem seiner Vorgängervereine, Sportfreunde Schlupkothen, 65 Jahre an. Von der D-Jugend bis zu den Alt-Herren war er für die Schlupkothener aktiv. In der ersten Mannschaft gehörte der hochgewachsene, dynamische offensive Mittelfeldspieler zu einem der Leistungsträger. Nach Beendigung seiner sportlichen Karriere blieb er dem fusionierten 1. FC Wülfrath treu und verfolgte mit großem Interesse die Spiele des derzeitigen Fußball-Landesligisten. Auch zu Ober- und Bezirksligazeiten war er treuer, kritischer, aber auch objektiver Zuschauer. „Gerd Willi war sowohl bei Heim- und Auswärtsspielen dabei. Das gehörte für ihn zum sonntäglichen Pflichtprogramm“, betont sein Fan-Kollege Gerd Angersbach.
Wenn am Rande des Spielfeldes oder im Kreise seiner langjährigen Sportkameraden im Klubheim über alte fußballerische Glanzeiten geschwärmt wurde, geriet Lax, wenn das Thema auf die Sportfreunde Schlupkothen kam, ins Schwärmen. Der gebürtige Schlupkothener ließ auf seine „Sportfreunde“nichts kommen. „Gerd Willi war ein Schlupkothener durch und durch. Im Dorf kannte er jeden und hielt gern ein Schwätzchen. Erst vor drei Jahren zog er in die Wülfrather Innenstadt und war auch dort bei seinen vielen Bekannten ein beliebter Gesprächspartner“, berichtet Michael Massenberg. Der FCW-Vorsitzende ist ebenfalls Ur-Schlupkothener und spielte zusammen mit Gerd Willi Lax im damaligen Erfolgsteam der Schlupkothener, zu dem auch der im niederbergischen Fußball bekannte Udo Hampel gehörte. Gerd Willi
Lax war ein glühender Verehrer des BVB 09 und fieberte mit, wenn die Dortmunder in der Bundesliga oder in der Champions-League auf Punkte- und Torejagd gingen.
Gerd Willi Lax war aber nicht nur Fußball-Fan. Er arbeitete lange Jahre im Labor der Rheinischen Kalksteinwerke, gehörte später dem Pensionärsverein von Kalk Wülfrath an und war zusammen mit seiner Ehefrau Hannelore Liebhaber von Kunst und Musik. Er ließ sich selten ein Konzert oder eine Bühnenaufführung in der Region entgehen und genoss es, ein politisches Kabarett zu besuchen.