So funktioniert ein Schnelltestzentrum
Die Adler-Apotheke hat in ihrem Garten ein großes Zelt aufgestellt. Die Nachfrage ist offenbar riesig. Donnerstag haben sich bereits 200 Hildener auf Covid-19 testen lassen. Ohne Online-Anmeldung geht nichts.
HILDEN Das Corona-Schnelltest-Zentrum der Adler-Apotheke ging am Donnerstag in der Innenstadt an den Start. Die Nachfrage war auf Anhieb hoch. Bereits 200 Hildenerinnen und Hildener hatten sich für einen Termin vormerken lassen.
In dem Zentrum, das nicht über den gewohnten Apothekeneingang auf der Mittelstraße, sondern über den Warrington-Platz zu erreichen ist, kann sich die Hildener Bevölkerung ab sofort einmal in der Woche kostenfrei auf das Corona-Virus testen lassen. Ebenfalls bereits am Start für Corona-Tests ist die Capio-Klinik im Park: Sie zählte mehr als 1000 Anmeldung binnen 30 Stunden, so Geschäftsführer Olaf Tkotsch.
„Einzige Voraussetzung für einen Test ist eine Online-Anmeldung (www.adler-apotheke-hilden.de) für einen Termin, die ausgefüllte und unterschriebene Anmeldebestätigung und natürlich Symptomfreiheit, also kein Fieber oder Verlust des Geschmacksempfindens“, erklärt Benedict Schulz, Junior-Chef der Adler-Apotheke.
Die Test-Taktung von fünf Minuten verhindert längere Wartezeiten. Orange-gelbe Hinweisschilder weisen den Weg durch einen Torbogen und schließlich zu einer Gartenpforte. Dort ist das weiße, 40 Quadratmeter große Testzelt aufgebaut. Es verfügt über einen barrierefreien Eingang. Am Check-In, nach der obligatorischen Desinfektion und Naseputzen, erfolgt die Verteilung in zwei separate Testräume. Dort werden die erforderlichen Abstriche vorgenommen.
„Es handelt sich bei den Schnelltest um eine sanfte Probeentnahme von Sekret an der vorderen Nasenwand“, dämpft Benedict Schulz eventuelle Ängste vor der Untersuchung. Die Stäbchen mit den Abstrichen werden in eine Testlösung getaucht, ehe die Lösung dann auf einen Teststreifen aufgetragen wird. Dessen Art der Verfärbung gibt letztlich Auskunft über eine eventuelle Infektion. Eine exakt auf 15 Minuten eingestellte Eieruhr garantiert eine weitgehende Genauigkeit des Tests.
Benedict Schulz und Maurice Plogmann, einstiger Studienkollege von Schulz und Mitarbeiter in der Apotheke, haben das Projekt gemeinsam gestemmt. Unterstützt werden sie von zwei geschulten Teams, darunter auch Mitglieder von DRK und Johannitern. „Wir würden uns zudem sehr freuen, wenn sich noch weitere engagierte Menschen, am besten medizinisch geschulte, melden würden“, sagt Schulz.
„Ich arbeite als Osteopathin und habe daher engen Kontakt zu Menschen. Ich werde auf jeden Fall die Möglichkeit eines wöchentlichen
Test nutzen“, sagt Melanie Bautsch. Sie ist die erste Probandin, die das Testzentrum der Adler-Apotheke gleichsam einweiht.
„Die Verantwortung für mich selbst und für mein Umfeld haben mich veranlasst, heute hierhin zu kommen“, erklärt Jens Filser. Der Musik-Pädagoge findet das Angebot sehr gut und will dieses ebenfalls auch einmal wöchentlich nutzen.
„Am Wochenende erwarte ich meine Eltern zu meinem Geburtstag, deshalb habe ich jetzt die Möglichkeit wahrgenommen, mich testen zu lassen“, erklärt Christopher Goernemann.
Die Testergebnisse werden nach 20 bis 30 Minuten an die einzelnen Probanden per Mail versandt. Wer möchte, kann sich diese aber auch nach einem Einkaufsbummel persönlich abholen. Wer mehr Tests als den einmal pro Woche angebotenen Gratistest benötigt, kann sich auch gegen eine Gebühr von 24,95 Euro testen lassen.
Das Schnelltestzentrum der Adler-Apotheke ist zunächst für drei Monate geplant. „Wir sind da aber sehr flexibel und werden zunächst sehen, wie sich der weitere Bedarf darstellt“, sagt Benedict Schulz.