Altes Kirmesbild ist restauriert
Wolfgang Niederhagen besserte das Ölbild von Franz Xaver Leinfelder liebevoll aus.
HAAN (-dts) Viele Jahre hing das Gemälde „Haaner Kirmes“des Künstlers Franz Xaver Leinfelder im Büro des Rektors der Emil-Barth-Realschule. Dann geriet es in Vergessenheit. 2020 wurde es wiederentdeckt und jetzt zu neuem Leben erweckt. Nach der liebevollen Restaurierung durch den Haaner Künstler Wolfgang Niederhagen hängt die „Haaner Kirmes“jetzt auf dem Flur im Obergeschoss des Haaner Rathauses.
Gemalt wurde das Ölbild 1947, als die wahrscheinlich erste Kirmes nach dem Zweiten Weltkrieg gefeiert wurde; damals noch auf dem Alten Kirchplatz. In der Mitte leuchtet das Kettenkarussell und die Menschen strömen zum Kirmesplatz.
„Mein Vater Franz Xaver Leinfelder malte das wunderbare Ölbild unmittelbar vor Ort. Eine Menschentraube umgab ihn“, erinnert sich Franz Leinfelder, Sohn des Malers. „Ich war 6 Jahre alt, und stolz auf meinen Vater, stolz auch dabei sein zu dürfen.“In etwa zwei Stunden sei das Bild fertig gewesen, „direkt aus der Tube auf den Bildträger, teilweise mit dem Finger aufgetragen.“Lange hing das Werk im Atelier Franz Xaver Leinfelders.
Dann war irgendwann auf dem Hof eine große Schaufel notwendig, um Holzspäne für die Heizung zusammenzuschieben. Mangels Werkzeug musst das Bild herhalten. 1962 dann, so Franz Leinfelder weiter, habe es im
CVJM-Saal eine Auswahl von Arbeiten des Vaters gegeben. Sohn Franz holte die „Schaufel“wieder zum Vorschein, besserte abgeplatzte Stellen aus und hängte das Kirmesbild zur Freude des Vaters in die Ausstellung. Und es wurde von der Stadt Haan gekauft.
Als Franz Leinfelder viele Jahre später das Bild im Büro des Realschulrektors wiedersah, sei es ihm traurig und klein vorgekommen. „Ich hätte es am liebsten abgehangen und mit genommen.“Ende 2020 erhielt Leinfelder die Nachricht, dass das Kirmesbild stark beschädigt im Heizungskeller der Realschule entdeckt worden sei. Wolfgang Niederhagen rettete das Werk von Leinfelder senior in sein Atelier und machte sich an die Restaurierung.
Die ist offensichtlich gelungen. „Als ich dann das wieder hergestellte Werk betrachtete, überfiel mich eine große Dankbarkeit, Dankbarkeit an die Menschen, die ich mit dem Bild in Verbindung brachte und Dankbarkeit an die Kunst, in der ich leben darf“, schreibt Franz Leinfelder.