Mit bewährter Crew ins Olympia-Jahr
Der Deutschland-Achter startet mit der EM in die Saison und setzt auf sein Erfolgsteam.
DORTMUND (dpa) Keine Experimente! Der Deutschland-Achter geht auf Nummer sicher und setzt im Olympia-Jahr auf dieselbe Crew, die im einzigen Wettkampf 2020 den EM-Titel gewann. „Wir hatten festgelegt, dass wir die Mannschaft beibehalten, die wir im Frühjahr 2020 nach einer mühevollen Selektion festgelegt hatten. Wir wollten die Ruderer nicht noch mal durch die gleiche Mühle schicken“, sagte Bender am Mittwoch bei der Vorstellung des Ruder-Paradebootes in Dortmund.
Das durch die Corona-Pandemie überschattete Vorjahr mit zahlreichen Regatta-Absagen schürt bei allen Beteiligten die Vorfreude auf die EM vom 9. bis 11. April in Italien: „Nach gefühlt eineinhalb Jahren, die wir jetzt durchtrainiert haben, brennt es uns unter den Fingernägeln. Es ist gut, dass wir jetzt wieder Rennen fahren können“, kommentierte Schlagmann Hannes Ocik. Um sich bestmöglich auf den Saisonhöhepunkt in Tokio vorzubereiten, will das Team mehr Regatta-Termine denn je wahrnehmen: Zagreb/Kroatien (30. April bis 2. Mai), Luzern/ Schweiz (21. bis 23. Mai) und Sabaudia/Italien (4. bis 6. Juni) sowie die Internationale Regatta in Duisburg (9. Mai).
Gleich im ersten Rennen des Olympia-Jahres auf dem Lago di Varese ist das Team bei der EM mächtig gefordert. „So ein Saisonstart ist schon krass. Normalerweise hat man erst einmal einen Freischuss, bei dem man sehen kann, wie sich das entwickelt. Das gibt es diesmal nicht. Aber das ist auch der Reiz“, sagte Ocik. Der im vergangenen Herbst durch drei positive Coronafälle im Boot entstandene Trainingsrückstand ist lange aufgeholt. Anders als die voraussichtlich größten Konkurrenten aus Großbritannien, die aufgrund der strengen Regeln monatelang nur in Zweier-Gruppen trainieren konnten, haben die Deutschen bereits 3000 gemeinsame Kilometer im Großboot absolviert. Das hält Ocik für einen großen Vorteil: „Diese Saison wird eine ganz besondere, die mit vielen Fragezeichen versehen ist. Die größte Frage ist: Wie kommen die einzelnen Nationen aus der Corona-Krise heraus?“
Das Selbstvertrauen des Schlagmannes aus Schwerin hat im tristen Trainingsalltag nicht gelitten: „Ich würde mich ja lächerlich machen, wenn ich nach drei Weltmeisterund Europameistertitel von was anderem reden würde als dem Sieg. Wir wollen am Ende vorne landen“. Nicht nur in Varese, sondern auch in Tokio.