Schokoladenkuchen
Nichts erfreut mein Herz mehr als ein gutes Stück Schokoladenkuchen. Allein der Anblick in der Auslage beim Konditor lässt meinen Puls nach oben schnellen. Sachertorte, Stachelbeerbaiser oder doch Mousse au Chocolat… kann es ein größeres Glück geben? In meinem kleinen Lieblingscafé zu sitzen, lässt mich in eine andere Welt abtauchen. Dort bleiben die Sorgen, Arbeit und die Bügelwäsche vor der Tür.
Schließlich möchte ich doch, dass es eine erholsame, fröhliche Auszeit ist. Im Moment ist mein Lieblingscafé geschlossen. Es besteht zwar die Möglichkeit den Kuchen zu kaufen, aber ich kann ihn doch nicht in gewohnter Weise genießen. So habe ich mich entschieden, aus der Not eine Tugend zu machen. Ich kaufe Kuchen und verschenke ihn dann an Menschen, die während der Pandemie das Haus nicht verlassen können. Es ist wohl so, dass einige unserer Mitbürger wochenlang niemanden sehen, außer den Lebensmittel-Lieferservice.
Somit wird mein Törtchen zu einer unerwarteten Freude für die Damen und Herren und (zwar mit gebührendem Abstand) ergibt sich manches fröhliche Gespräch auf der Türschwelle. Schlussendlich freut sich auch meine kleine Konditorei über neuen Umsatz, da es für sie in Zeiten der Pandemie finanziell nicht gut aussieht.
So empfinde ich den Verzicht meiner Auszeit im Café eigentlich nicht wirklich als ein Verzicht, sondern eher als eine stille Freude. Im Gedenken an die Worte Jesu „Geben ist seliger denn nehmen“fühlt sich das Ganze sogar richtig gut an. Zugeben muss ich, dass ich mein eigenes Törtchen neuerdings auf einer Bank in der Sonne verzehre und ich finde es letztlich ein Gewinn für alle. Mehr geht nicht.
Wie es der gute Albert Schweizer schon sagte: „Glück ist das Einzige, was sich verdoppelt, wenn man es teilt.