Die besten Ideen für das Metro-Areal
Die sechs Finalisten des städtebaulichen Wettbewerbs für das Areal stehen jetzt fest. Zahlreiche Wohnungen sollen entstehen.
FLINGERN Im städtebaulichen Wettbewerb für das 9,2 Hektar große Metro-Gelände in Flingern stehen die Finalisten fest – und es sind sechs statt wie geplant fünf. Die Entwürfe seien von so hoher Qualität gewesen, dass man sich für einen zusätzlichen Entwurf für die zweite Phase des Wettbewerbs entschieden habe, sagt der Chief Financial Officer der Metro Properties, Jürgen Schwarze. „Darüber freuen wir uns natürlich sehr“, sagt er.
Schwarze ist auch Mitglied der Jury, die die Auswahl aus einer Reihe von Teilnehmern getroffen hat. Mehr als 60 hatten sich ursprünglich beworben, „ganz unterschiedliche, große wie kleine, solche aus der Region und internationale“, sagt Schwarze. Eine erste Vorauswahl von elf Büros war per Losverfahren getroffen worden, vier weitere waren durch das Unternehmen gesetzt. Jedes Architekturbüro hat sich zudem zusammen mit Stadtplanern beworben, die das passende Umfeld entwickelt haben.
Bei dem Wettbewerb geht es um das Areal zwischen Schlüterstraße, Walter-Eucken-Straße und Metrostraße – den heutigen Metro-Campus. Das Unternehmen möchte den
Firmensitz der Metro AG dort gerne behalten, künftig aber eingebettet in ein städtebauliches Konzept, durch das zahlreiche neue Wohnungen entstehen sollen. „Seit wir unseren Metro-Großmarkt hier in den 60-er Jahren eröffnet haben, ist im Umfeld viel passiert“, sagt Schwarze. Unter anderem entstand mit dem Grafental in der direkten Nachbarschaft ein riesiges Wohngebiet. „Es handelt sich um eine tolle Lage für eine komplette Quartiersentwicklung mit verschiedenen Nutzungen. Was hier passiert, beeinflusst auch die umliegenden Stadtteile.“Auch aus diesem Grund sei der Wettbewerb wichtig.
Weichen sollen für die Pläne der Media Markt (der aber im neuen Umfeld wieder Mietflächen angeboten bekäme) und der große Cash & Carry-Markt, für den sich Metro gerade um einen neuen Standort auf dem Großmarkt-Gelände in Derendorf bemüht. „Wir sind dazu in guten Gesprächen mit der Stadt“, sagt Schwarze. Auch die bisherigen Parkflächen fielen dann weg, dafür würden unterirdische dazu kommen.
Unter den sechs Finalisten sind das renommierte Düsseldorfer Büro HPP Architekten sowie das Kölner Büro caspar.schmitzmorkramer, das in Düsseldorf unter anderem für das aktuelle Projekt Pandion Rise verantwortlich zeichnet. Dazu kommen Lorber Paul Architekten (Köln), ACME (London), Architekturwerkstatt Jochen Karl (Schwanau) und DBCO (Münster) – jeweils mit ihren Partnern im Bereich Stadtplanung. „Die Entwürfe sind alle spannend und haben großes Potenzial“, sagen Schwarze und seine Kollegin Annika Gründel.
Gemeinsam ist den meisten Entwürfen eine mal stärker, mal schwächer aufgebrochene Blockrandbebauung auf der Seite zur Walter-Eucken-Straße, in der die Wohnungen eingeplant würden. Davon weicht nur ein Entwurf komplett ab. Hinzu kommen je nach Entwurf Handels- und Gastronomienutzungen sowie teils auch Coworking-Spaces. Einige verbannen Autos weitgehend, andere sogar komplett vom oberirdischen Gelände.
Die Entwürfe sollen in einem digitalen Beteiligungsverfahren der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Interessierte haben dann 14 Tage lang die Gelegenheit, Eingaben zu machen. Der Siegerentwurf wird Ende Juni 2021 gekürt. Im Anschluss will die Metro AG beschließen, ob sie tatsächlich Areale des Campus verkauft.