Rheinische Post Hilden

So liefen die ersten Nächte mit Ausgangssp­erre

Seit Samstag, 0 Uhr, darf sich bis auf einige Ausnahmen niemand nicht mehr auf der Straße aufhalten. Polizei und Ordnungsdi­enst ziehen eine positive Bilanz.

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HILDEN/HAAN (tobi) Die Nacht war entspannt, der Morgen dagegen unruhiger als sonst – am Wochenende ist die Corona-Notbremse und damit auch die Ausgangssp­erre im Kreis Mettmann in Kraft getreten. Die Polizei zieht am Sonntagmor­gen eine positive Bilanz und hat keine größeren Verstöße festgestel­lt. „Allerdings hatten wir morgens überpropor­tional viele Einsätze“, erklärte ein Polizeispr­echer. Offenbar hätten sich einige Menschen bis morgens bei Bekannten aufgehalte­n und seien nach 5 Uhr dann nach Hause gefahren. „Sonst ist es sonntagsmo­rgens sehr ruhig bei uns“, erklärt er weiter. Die Einsatzdic­hte sei ab 5 Uhr jedoch merklich gestiegen. So gab es beispielsw­eise Einsätze bei Streitigke­iten wegen der Bezahlung von Taxifahrer­n.

Die Ausgangssp­erre im Kreis Mettmann gilt seit Samstag. Von 22 Uhr abends bis 5 Uhr morgens dürfen die eigene Wohnung oder das eigene Grundstück nicht mehr verlassen werden. Wer nach 22 Uhr noch alleine mit dem Hund rausgehen oder eine Runde Joggen möchte, kann das aber auch noch machen – zumindest bis 24 Uhr. Alle, die sich danach ohne zwingenden Grund in der Öffentlich­keit aufhalten, riskieren ein Bußgeld von 250 Euro.

Polizei und Ordnungsam­t hatten vergangene Woche strenge Kontrollen angekündig­t und dafür am Wochenende

auch zusätzlich­es Personal eingesetzt. In allen Städten des Kreises zeigten die Beamten und die Mitarbeite­r des Ordnungsdi­enstes verstärkt Präsenz und kontrollie­rten neuralgisc­he Orte. In Hilden beispielsw­eise die Fußgängerz­one und das Holterhöfc­hen, in Ratingen den

Marktplatz, in Mettmann die Innenstadt.

Hildens Ordnungsam­tsleiter Michael Siebert bestätigt einen ruhigen Einsatz des OSD: „Einige Zweier-Gruppen wurden ,erwischt’, waren aber einsichtig. Es blieb bei Belehrunge­n. Der Nove-Mesto-Platz war leer. Im Holterhöfc­hen hielt sich eine Gruppe von Jugendlich­en auf, die dort ,chillten’“, erklärt er. Aber auch sie verschwand­en nach einer Belehrung. Strafen hat der Ordnungsdi­enst an diesem Wochenende noch nicht verhängt.

Die Straßen und Plätze in allen Städten des Kreises waren wie ausgestorb­en – nur vereinzelt fuhren Autos. Die Menschen hielten sich offenbar an die Ausgangssp­erre. Wer auf der Straße unterwegs war, hatte einen guten Grund. Von der Regelung ausgenomme­n sind beispielsw­eise Menschen, die zur Arbeit oder von der Arbeit nach Hause fahren.

Die Ausgangssp­erre wird aufgehoben, wenn die Inzidenz im Kreis Mettmann an fünf aufeinande­r folgenden Tagen unter einem Wert von 100 bleibt.

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FOTOS: KÖHLEN Eine Polizeistr­eife kontrollie­rt in der Nacht zu Sonntag den alten Markt in Hilden.
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Menschenle­et ist auch der Fritz-GressardPl­atz.

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