Handball verzichtet auf Hotel-Quarantäne für Teams
Die Bundesliga setzt anders als der Fußball nicht auf Trainingslager, sondern vor allem auf eine engere Taktung von PCR-Tests.
HAMBURG (dpa) Die Handball-Bundesliga will im Saisonendspurt ihr Hygienekonzept verschärfen. „Dabei geht es vor allem um eine engere Taktung der Tests“, sagte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann dem „Hamburger Abendblatt“. „Es ist nicht auszuschließen, dass es in einigen Mannschaften Ermüdungserscheinungen bei der Einhaltung der Präventionsmaßnahmen gibt. Da müssen wir bei allen Beteiligten noch einmal eindringlich darauf drängen, den Pflichten nachzukommen.“
Tägliche Schnelltests gibt es bereits. Nunmehr soll der PCR-TestRhythmus verstärkt werden, „weil Schnelltests nur bedingt die nötige Sicherheit von stets korrekten Ergebnissen bieten können“, sagte der 56-Jährige. Bisher gibt es zwei PCR-Tests pro Woche. Diese sollen auf drei ausgeweitet werden.
Zudem soll die Dokumentationspflicht verschärft werden, um Infektionsketten
genauer bestimmen zu können. Damit könne vermieden werden, das „bei einem infizierten Spieler die ganze Mannschaft - und neuerdings auch noch der Gegner – für 14 Tage in Quarantäne muss“, sagte Bohmann.
Der HBL-Geschäftsführer beklagte, er habe „lange Zeit das Gefühl gehabt, dass die Gesundheitsämter Outdoor-Sport wie Fußball anders behandeln als Indoor-Sport. Wir halten das Risiko beim Handball
aber keinesfalls für größer. Die Mannschaften spielen in professionellen Hallen, die über Lüftungssysteme verfügen“, meinte er.
Eine Hotel-Quarantäne wie im Fußball lehnt Bohmann ab. „Stattdessen haben wir überlegt, ein Abschlussturnier zu spielen, für das die Teams in einer Blase zusammengezogen werden. Die Idee haben wir aber verworfen, weil nur ein Infizierter einen gewaltigen Schneeballeffekt auslösen würde“, sagte er.