Dorothee Achenbach ist privat insolvent
Die Kunsthistorikerin wurde im vergangenen Jahr zu 1,3 Millionen Euro Schadenersatz verurteilt.
DÜSSELDORF Dorothee Achenbach, die Ex-Frau von Kunstberater Helge Achenbach, hat Privatinsolvenz angemeldet. Dies ist eine Folge aus einem Schadenersatzprozess über unerlaubte Nachgüsse, den die Aldi-Erben geführt hatten. „Die Forderung liegt bei knapp 1,3 Millionen Euro“, sagte Dorothee Achenbach unserer Redaktion. Diese Summe könne sie nicht aufbringen. Das Urteil des Düsseldorfer Oberlandesgerichts war Anfang Februar ergangen.
Der Kunstberater hatte danach seiner Frau Bronzeskulpturen als
Originale von Juan Muñoz geschenkt. Die Kunsthistorikerin Achenbach hatte die Werke 2009 für eine Million Euro an den inzwischen verstorbenen Aldi-Erben Berthold Albrecht verkauft.
Laut Gericht waren die Skulpturen jedoch keine Originale, sondern Nachgüsse ohne Zertifikat. Dorothee Achenbach hatte ausgeführt, sie habe die vier Figuren von ihrem Mann zu ihrem 40. Geburtstag geschenkt bekommen, sie jedoch nicht ausgepackt, sondern in einem Lager stehen lassen. Sie sei stets von ihrer Echtheit ausgegangen.
Die Richter waren der Auffassung, die Kunsthistorikerin hätte diesen Status überprüfen müssen. Nun müsse sie der Erbengemeinschaft von Berthold Albrecht die Differenz zwischen Kaufpreis und tatsächlichem Wert ersetzen. Anders als ihr Mann hatte Dorothee Achenbach
das erstinstanzliche Urteil nicht akzeptiert. Den Materialwert bezifferte das Gericht auf lediglich 20.000 Euro, sodass 980.000 Euro zurückzuzahlen sind. Laut der Kunstberaterin wurde die Summe mit fünf Prozent verzinst, es seien nunmehr fast 1,3 Millionen Euro aufzubringen.
Helge Achenbach hatte Berthold Albrecht zuvor bereits Kunstwerke und Oldtimer zu überhöhten Preisen verkauft. Er wurde 2015 wegen Betruges zu sechs Jahren Haft und von einem Zivilgericht zu knapp 20 Millionen Euro Schadenersatzzahlung verurteilt.