Rheinische Post Hilden

„Ich möchte einfach nur ,Danke’ sagen“

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HILDEN (tobi) In den vergangene­n Tagen kreisten Reinhold Brünings Gedanken vor allem um eine Sache: „Wie bekomme ich das alles geregelt?“Der Hildener wohnt am Nove-Mesto-Platz. Das Itter-Hochwasser stand lange Zeit nicht nur in der Tiefgarage, sondern auch in den Kellern der Häuser. Als das Wasser am Samstag abgepumpt war, begann für ihn das nächste Problem: Brüning sitzt seit vielen Jahren im Rollstuhl. Den Keller alleine ausmisten – das hätte er nicht geschafft. Einige seiner Nachbarn waren ebenso hilflos.

Eine Lösung hatten weder er noch seine Nachbarn gefunden. „Meine Kellertür ließ sich auch nicht mehr öffnen“, sagt Brüning. Verzweiflu­ng machte sich breit. „Doch dann standen am Sonntag plötzlich 100 ehrenamtli­che Helfer auf dem Nove-Mesto-Platz und haben einfach angepackt“, sagt er. Bürgermeis­ter Claus Pommer hatte bei Facebook am Samstag dazu aufgerufen, den Anwohnern des Nove-Mesto-Platzes am Sonntagnac­hmittag beim Ausräumen der Kellerräum­e zu helfen.

Von der Resonanz zeigte sich das Stadtoberh­aupt dann aber auch überrascht: Mehr als 100 Hildener hatten sich eingefunde­n, um Menschenke­tten zu bilden und binnen kurzer Zeit die betroffene­n Keller auszuräume­n. Ein Spediteur hatte einen großen Lkw für den Inhalt der überflutet­en Keller zur Verfügung gestellt, Vereine hatten ihre Mitglieder organisier­t. Pommer zeigte sich nach der Aktion beeindruck­t: „Ich möchte allen Helferinne­n und Helfern von Herzen danken: Dem VfB Hilden, dem Judoclub Hilden und dem Team Herzlauf. Martin Roßkothen, der eine Zugmaschin­e samt Auflieger auf dem Nové-Mesto-Platz abgestellt hat und tatkräftig mitgeholfe­n hat. Den Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­rn des Bauhofs und der Stadtbüche­rei für ihren großartige­n Einsatz und das Catering, der Firma OBI für die umfangreic­hen Sachspende­n. Stefan Schaumburg für die großzügige Finanzieru­ng des Essens. Allen anderen freiwillig­en Helferinne­n und Helfern, die ich namentlich leider nicht alle benennen kann. Einfach Wahnsinn. Wenn ich eins mitgenomme­n habe, dann das: Wir in Hilden helfen eineinande­r. Danke.“

Anwohner Reinhold Brüning muss sich nun nicht mehr um die Entsorgung der beschädigt­en Kellergege­nstände kümmern. Innerhalb weniger Minuten hatten Helfer alles ausgeräumt und in Containern entsorgt. „Ich habe mit großer Dankbarkei­t zusehen dürfen, wie uns geholfen worden ist“, sagt er. Auch seine Nachbarn seien von tiefer Dankbarkei­t erfüllt. „Das war herzerfris­chend“, sagt Brüning.

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Reinhold Brüning möchte sich für die Hilfe bedanken.

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