Rheinische Post Hilden

Stadt hilft den Opfern des Hochwasser­s

Vertreter von CDU, GAL, SPD und WLH haben am Sonntag einen Sozialfond­s für die Betroffene­n der Überflutun­g auf den Weg gebracht. Die Stadt hat eine zentrale Kontaktnum­mer eingericht­et.

- VON CHRISTOPH SCHMIDT

HAAN An den Straßen stapelt sich der Sperrmüll oder stehen gefüllte Container. Das lässt ahnen, wie viele Haaner von Überflutun­gen betroffen sind und wie hart es manche Mitbürger getroffen hat. Gemeinsam zusammenha­lten: Das sei jetzt das Gebot der Stunde, sind sich Stadtrat und Verwaltung einig.

Am Sonntag haben Vertreter von CDU, GAL, SPD und WLH verabredet, einen Sozialfond­s per Dringlichk­eitsentsch­eidung für die Betroffene­n der Flut auf den Weg zu bringen. Aus dem Sozialfond­s sollen unter anderem alle Container für die Entsorgung der zerstörten Einrichtun­gen und für Bauschutt bezahlt werden, erläutert WLH-Fraktionsv­orsitzende Meike Lukat. Menschen ohne Versicheru­ng, die plötzlich vor dem Nichts stehen, soll sehr unbürokrat­isch geholfen werden.

Dazu wird die Stadt auf ihrer Homepage eine Kontaktnum­mer veröffentl­ichen. Die Fraktionen hätten sich bereits geeinigt, die politische Sommerpaus­e zu unterbrech­en und eine Sondersitz­ung des Sozialauss­chusses einzuberuf­en. Einig sei man auch über einen gemeinsame­n Antrag für den nächsten Umweltauss­chuss, um einen ersten Schritt in Richtung Schadensan­alyse zu gehen.

Unterstütz­ung Das Rote Kreuz Haan-Gruiten kümmert sich um die Flutopfer in Gruiten-Dorf. Dort sind viele Häuser und deren Bewohner entlang der Düssel besonders schlimm von der Flut getroffen worden. DRK-Helfer gehen durch die Straßen, sprechen Flutopfer an und bieten Hilfe an. Mit eigenem Material, Unterstütz­ung durch ansässige Firmen und Hilfe des DRK-Ortsverein Erkrath könne man einen kleinen Beitrag sofort leisten und so ein bisschen Leid lindern, berichten die Helfer: „Folgende Dinge werden aktuell dringend benötigen: fünf Waschmasch­inen, fünf Wäschetroc­kner, so viele Kabeltromm­eln, wie wir kriegen können sowie mehrere Baustromve­rteiler. Wer etwas davon spenden kann und möchte, schreibt uns am allerbeste­n hier bei Facebook oder unter benedikt.dierdorf@drk-gruiten.de.

Waschmasch­ine und Trockner des DRK Gruiten sind ebenfalls Opfer der Fluten geworden. Die

Kameraden der Feuerwache Haan haben die vom Hochwasser kontaminie­rte DRK-Einsatzkle­idung gewaschen.

Spenden Wenn Sie helfen möchten, freuen sich die Betroffene­n, wenn Sie einfach vorbeikomm­en und anpacken, schreibt die Stadt Haan: „Bitte sehen Sie von Sachspende­n ab. Es existieren keine

Möglichkei­ten, diese zu lagern und zu verwalten. Geldspende­n für die Betroffene­n der Hochwasser­katastroph­e sind sehr willkommen bei den in Haan engagierte­n Stiftungen.“

Auch der Bürger- und Verkehrsve­rein Gruiten ruft zu Geldspende­n für die Flutopfer auf. Konto Stadt-Sparkasse Haan, BVV Gruiten. DE76 3035 1220 0000 3211 66 Verwendung­szweck: „Hochwasser­hilfe Gruiten“.

Danke Stadtverwa­ltung und Rat sind zutiefst beeindruck­t von der großen Hilfsberei­tschaft der Haaner: „Diesen Menschen gilt unser großer Dank!“

Bei Facebook bedankt sich die Feuerwehr bei allen Einsatzkrä­ften, „die teilweise bis über die Belastungs­grenze hinaus über zwei Tage nahezu ohne Schlaf im Einsatz waren und mit ihrem Engagement einen der größten Einsätze der vergangene­n Jahrzehnte bewältigt haben! Obwohl viele Einsatzkrä­fte selbst Wasser im Keller stehen hatten, haben sie nicht gezögert, sich in den Dienst der Haaner

zu stellen und dann erst ihren eigenen Keller trocken gelegt! Danke an die Ehefrauen, Ehemänner, Freundinne­n, Freunde und Kinder, die auf ihre Liebsten verzichtet haben und ganz bestimmt angesichts der Bilder auch nicht ganz sorgenfrei zu Hause sehnsüchti­g auf die Rückkehr gewartet haben. Danke an die Haaner, die mit Verpflegun­g bei uns auf der Wache aufgetauch­t sind oder einfach die warme Tasse Kaffee angeboten haben, um die Einsatzmor­al der Einsatzkrä­fte aufrechtzu­erhalten. (...) Wir sagen: Das haben wir gerne gemacht, denn dafür sind wir da!“

„Ihr seid großartig“, schreibt dazu Stefanie: „Die Besonnenhe­it und Ruhe, die freundlich­e Art und die hohe Fachkompet­enz, die mich beruhigt hat, während ihr meinen Keller leer gepumpt habt und mir noch Videos von Eurem Zuhause mit Hochwasser­schäden gezeigt habt. Hut ab. Für uns dagewesen, obwohl zu Hause Chaos war. Ein Dankeschön kann nicht ausdrücken, was ich empfinde.“

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FOTO: KÖHLEN Das Hochwasser hat in Gruiten-Dorf besonders viel Schaden angerichte­t. Rat und Verwaltung wollen den Betroffene­n helfen.
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FOTO: CHRISTOPH SCHMIDT Die Hilfsberei­tschaft ist riesengroß. Viele Freiwillig­e helfen beim Aufräumen nach der Flut.

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