Im Freibad Ittertal droht „Aus“für Sommersaison
Die Überschwemmungen haben schwere Schäden am Bad und auch am Freizeitpark an der Stadtgrenze zu Haan angerichtet.
SOLINGEN (RP) Gerade hatte sich die Lage im Freibad Ittertal nach den Strapazen der Corona-Pandemie einigermaßen normalisiert, nun stellt das Hochwasser den Förderverein erneut vor existenzielle Probleme. „Das Schlimmste ist, dass die Technik mitsamt der Pumpen, der Motoren und dem Schaltschrank quasi komplett überflutet wurden“, berichtet Betriebsleiter Thomas Czeckay.
Den Strom hatte er kurz vor der Katastrophe vorsorglich abgestellt, sonst wäre es gefährlich geworden. Das Team müsse unter anderem diverse Böden in den Sozial- und Verwaltungsräumen entfernen. „Das Becken ist eine einzige braune Brühe – einladend ist da nichts mehr.“Czeckay befürchtet, dass mit der Katastrophe die Sommersaison vorzeitig beendet sein könnte, da die Reparaturarbeiten umfangreich und kostenintensiv seien. Der Förderverein Ittertal bittet um Spenden für die Reparaturarbeiten im Freibad und am Rest der Freizeitanlage. Auch die Sportplätze sind stark verschlammt und nicht benutzbar. Weitere Informationen finden Interessierte auf der Homepage „www. ittertal-verein.de“.
Nicht viel besser scheint die Lage im Heidebad in Ohligs, das ebenfalls großflächig überschwemmt und dessen Technikraum in Mitleidenschaft gezogen wurde. Zudem hatte ein überfließender, benachbarter Teich die Becken überflutet. „Nachdem der Keller wieder trocken gelegt worden ist, ist klar, dass alle dort vorhandenen Pumpen mit Motoren sowie ein Kompressor ausgebaut und gewartet werden müssen“, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Voraussichtlich Ende Juli könnten sie wieder in Betrieb genommen und die Wasseraufbereitung wieder starten. Der Freibad-Betrieb könne aber erst wieder aufgenommen werden, wenn die Ergebnisse der notwendigen Wasserproben vorlägen – frühestens am 14. August.
Doch für das Team des Heidebads stellt sich nach Angaben aus dem Solinger Rathaus ein weiteres Problem:
Das verunreinigte Wasser in den Becken muss mit dem Wassersauger und durch die Filter gereinigt werden. Gelingt das nicht, müssen die Becken möglicherweise entleert und wieder befüllt werden. Die Entscheidung darüber soll Anfang dieser Woche fallen. Welche Folgen das für die Wiedereröffnung hat, muss noch geklärt werden.
Gedrückt ist die Stimmung auch bei Yvgen Besedin, dem neuen Besitzer im Freizeitpark Ittertal: „Die Schäden sind dramatisch“, berichtet der Unternehmer, der bei der Wiederbelebung des Parks eng mit dem Verein „Die Itterthaler“zusammenarbeitet. „Teile der frisch renovierten Bayernhalle seien eingebrochen, zudem seien die Waldwege stark unterspült und beschädigt, so dass das Gelände aktuell nicht begehbar sei und erst von einem Statiker freigegeben werden müsse. „Das Wasser in der Bayernhalle stand gut 1,20 Meter hoch, und Teile des Gebäudes wurden weggerissen.“Die Mitarbeiter müssten deshalb erst mal mit den Reparaturen pausieren. Für Besedin stehe aber trotz allem fest: „Wir machen definitiv weiter“.
Ein Bild vor Ort konnte sich Michael Willemse nach dem Starkregen noch nicht machen. Die Fotos und Videos, die der Vorsitzende des Vereins „Die Itterthaler“aus dem früheren Freizeitpark Ittertal gesehen hat, sprechen allerdings für sich. „Im Grunde stand fast das gesamte Gelände unter Wasser.“Unter anderem sei Wasser in die Bayernhalle eingedrungen. Nun müsse der neue Besitzer des Grundstücks die Schäden begutachten und mit der Versicherung abklären. Willemses Hoffnung ist, dass zumindest der am Hang gelegene Märchenwald weitestgehend verschont geblieben ist.