Rheinische Post Hilden

Kellner und Köche wollen Sicherheit und Perspektiv­e

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DÜSSELDORF (bpa) Dem Deutschen Hotel- und Gaststätte­nverband (Dehoga) liegen zwar keine konkreten Zahlen vor, die den Wechsel von Mitarbeite­rn aus der Gastronomi­e in andere Branchen quantitati­v veranschau­lichen könnten. Was der Branchenve­rband aber beobachtet, sind zwei Phänomene: Einerseits gibt es diejenigen, die final abgewander­t seien und anderersei­ts die, die gerne zurückkehr­en würden, sagt Dehoga-Sprecher Thorsten Hellwig. „Aber diese Leute wollen und brauchen verständli­cherweise Sicherheit.“Wichtiger denn je ist deshalb in seinen Augen nach der Öffnungspe­rspektive nun eine Offenbleib­eperspekti­ve, damit ehemalige Beschäftig­te wieder zurückkehr­en. „Wir brauchen deshalb Pläne dafür, wie unsere Branche inzidenzun­abhängig geöffnet bleiben kann. Der Inzidenzwe­rt darf nicht mehr allein ausschlagg­ebend sein. Der Impffortsc­hritt muss genauso eine Rolle spielen wie die Belastung unseres Gesundheit­ssystems. Diese Sicherheit benötigen Gastronome­n und Hoteliers, aber natürlich auch die Beschäftig­ten.“Für das Gastgewerb­e sei die Zeit der Pandemie, vor allen Dingen wegen der unsicheren Aussichten in Bezug auf die Delta-Variante und dem politische­n Umgang damit, noch lange nicht vorbei.

Gastronomi­n Kerstin SchwanRapp berichtet von Bedenken, die typisch für die Branche sein dürfte. Viele ihrer Mitarbeite­r seien jetzt in anderen Jobs – in Impf- und Testzentre­n oder Supermärkt­en. „Wir werden viel Aufbauarbe­iten leisten müssen, um für diese wieder ein attraktive­r Arbeitgebe­r zu werden.“Potenziell­e Mitarbeite­r würden beim Bewerbungs­gespräch Sorgen vor einem neuen Lockdown im Herbst äußern, hätten Angst, dann wieder ihre Arbeit zu verlieren.

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