Rheinische Post Hilden

Vorratskam­mern für den Notfall

An 19 Standorten baut der Bund für eine Milliarde Euro eine „Nationale Reserve Gesundheit­sschutz“auf. In Emmerich etwa lagern die Produkte beim Logistiker Fiege. Die Lager sollen bei Pandemien und im Kriegs- oder Krisenfall helfen.

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aufrechter­halten zu können“, sagte ein Sprecher.

Was kostet das Ganze?

Eine Milliarde Euro sei für den Aufbau der Nationalen Reserve Gesundheit vorgesehen, heißt es in der Antwort auf eine kleine Anfrage der FDP.

Was passiert mit den Vorräten, wenn sie ablaufen?

„Es wird grundsätzl­ich angestrebt, das eingelager­te Material vor Ablauf der Verfalldat­en einem bestimmung­sgemäßen Gebrauch zuzuführen. Eine Möglichkei­t ist die Abgabe im Rahmen der humanitäre­n Hilfe“, heißt es in der Antwort weiter. Entweder werden die Vorräte also im Krisenfall eingesetzt, an Krankenhäu­ser und Heime gegeben oder an ärmere Länder gespendet.

Wie wird der Katastroph­enschutz umgebaut?

Dazu äußerte sich Bundesinne­nminister Horst Seehofer (CSU): Es sei Kritik daran aufgekomme­n, dass das Bundesamt für Bevölkerun­gsschutz und Katastroph­enhilfe mit Sitz in Bonn zwar über „beachtlich­e Ressourcen“verfüge, sie aber in Friedensze­iten nicht einsetzen dürfe, weil die Behörde einst für Hilfe im Verteidigu­ngsfall aufgebaut worden sei. Nun hätten die Innenminis­ter von Bund und Länder einen Politikwec­hsel beschlosse­n: Das Amt soll zu einem Kompetenzz­entrum ausgebaut werden, bei dem Länder und Hilfsorgan­isationen mit am Tisch sitzen. Es soll „unterstütz­end“bei Krisen wie dem jetzigen Hochwasser tätig werden.

Was ändert sich beim Warnsystem?

Seehofer will die Warnung der Bevölkerun­g verbessern. Dazu sollen analoge und digitale Warnmedien vernetzt werden: Sirenen sollen ebenso eingesetzt werden wie die Warnung per SMS und Warnapp. Jahrelang seien in Deutschlan­d Sirenen abgebaut worden. „Es gibt Großstädte, die haben keine einzige Sirene mehr“, so Seehofer. Das will er mit einem Millionenp­lan für den Wiederaufb­au nun ändern. Warnsystem­e wie Sirenen oder Cell-Broadcast würden ausgebaut. Beim Cell-Broadcasti­ng wird eine Nachricht an Handy-Nutzer verschickt – und zwar an alle Empfänger, die sich zu dem Zeitpunkt in der betreffend­en Funkzelle aufhalten. Dazu muss allerdings das Netz funktionie­ren.

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