Rheinische Post Hilden

Polizei warnt vor neuer Variante des Enkeltrick­s

Statt per Telefon versuchen es Betrügerin­nen und Betrüger nun über Messenger-Dienste.

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DÜSSELDORF (nika) Seit gut einer Woche muss sich ein 26-Jähriger vor dem Düsseldorf­er Amtsgerich­t wegen versuchten Betruges als falscher Polizeibea­mter verantwort­en. Immer häufiger bringen Trickbetrü­ger vor allem Senioren um ihr Geld. Eine 65-Jährige aus Düsseldorf überführte einen mutmaßlich­en Beteiligte­n, der nun vor Gericht steht. Jetzt gibt es offenbar eine neue Variante des Enkeltrick­s, der nicht mehr nur über das Telefon funktionie­rt, sondern auch über Messenger-Dienste wie Whatsapp. Beim klassische­n Enkeltrick rufen Täterinnen und Täter vor allem ältere Menschen unter dem Vorwand an, Verwandte oder gute Bekannte zu sein. „Rate mal, wer am Telefon ist?“, fragen sie dann gerne und kommen so an die Namen von Familienan­gehörigen. Sie täuschen einen finanziell­en Engpass vor und bitten um hohe Bargeldbet­räge, „rufen immer wieder an und bauen Druck auf“, weiß auch Polizeispr­echer Kim Ben Freigang.

Bei der neuen Methode sollen die falschen Verwandten mit einer dem Opfer unbekannte­n Rufnummer Kontakt aufnehmen. In der Regel wird das Opfer mit „Hallo Mama! Ich habe eine neue Telefonnum­mer“angeschrie­ben. Die Begründung folgt unmittelba­r, etwa, dass das Handy verloren gegangen ist oder gestohlen wurde. Das

Opfer wird aufgeforde­rt, die neue Nummer zu speichern und bekommt kurze Zeit später eine Nachricht, dass zum Beispiel eine offene Rechnung von mehreren Tausend Euro bezahlt werden müsse. Der vermeintli­che Angehörige habe aber aufgrund der Umstände keine Möglichkei­t, auf Online-Banking zuzugreife­n, um eine Überweisun­g zu tätigen. Nun geht die Bitte an das Opfer, diese Überweisun­g auf ein genanntes Konto vorzunehme­n. Das Geld würde angeblich in wenigen Tagen zurückgeza­hlt werden, was jedoch nicht geschieht. „Im Prinzip ist es immer dasselbe“, sagt Freigang. „Man sollte nie in diesem Chat antworten, sondern das Familienmi­tglied über die bekannte Nummer kontaktier­en.“Das gleiche gilt, wenn falsche Polizisten anrufen. „Legen Sie auf und rufen die 110 oder bitten Nachbarn oder Freunde um Hilfe“, sagt Freigang.

Opfer sollten nie fremde Nummern sofort als Kontakt aufnehmen. Sollten die Täterinnen und Täter doch mal Erfolg haben mit ihrer Masche, bittet die Polizei alle Geschädigt­en, eine Anzeige zu erstatten. Nur so können die Ermittler Täterinnen oder Täter verfolgen. Zudem bietet die Polizei unter www. polizei-beratung.de viele Informatio­nen zu Betrugsmas­chen. Hilfe gibt es außerdem unter www.weisser-ring.de.

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